Laurence Rupp in der ersten Staffel der "Barbaren" auf Netflix.

Foto: Netflix

Wien – Laurence Rupp zieht es wieder in den Wald. Der Wiener Schauspieler ist ab 21. Oktober erneut als Arminius in der Netflix-Erfolgsserie "Barbaren" zu sehen, deren 2. Staffel dann anläuft. Dabei wird die Geschichte nach der berühmten Varusschlacht forterzählt. Aus diesem Anlass sprach der 35-Jährige mit der APA über Training im Bootcamp, seine Skepsis gegenüber dem Ruhm und die Frage, ob er weiterhin Legionär bleiben würde.

"Einfach nur eine Geschichte"

"Die großen Geschichten, die abgekoppelt sind von unserer heutigen Zeit und dem Chaos, in dem wir uns gefühlt befinden, sind für die Menschen einfach interessant. Das gilt auch für 'Game of Thrones" oder "Vikings"', sagt er im Gespräch mit der APA. "Die Menschen werden in Welten entführt, mit denen sie eigentlich nichts zu tun haben. Es ist manchmal auch schön zu wissen, dass eine Geschichte einfach nur eine Geschichte ist."

Ihm passiere es ab und zu, dass ihm auf der Straße jemand zuruft: "Ach, das ist doch der Legionär! Aber ansonsten hat sich nicht viel geändert – worüber ich gar nicht unfroh bin. Ich finde Ruhm nicht wahnsinnig erstrebenswert. Ich sehe ihn eher als Mittel zum Zweck, weil man mehr oder andere Angebote bekommt. Wenn ich könnte, würde ich am liebsten in den großen Projekten spielen, aber im Alltag völlig unbekannt sein. Was die großen Stars da tagtäglich erleben müssen, fände ich eher belastend."

Bootcamp

Für die Staffel zwei habe er "wieder das Bootcamp durchlaufen und ordentlich Gas gegeben", erzählt Rupp, "wenn man gegen Murathan kämpft, braucht man schon etwas auf den Rippen – sonst hat man ganz schnell einen Rippenbruch."

Regisseur Stefan Ruzowitzky ist in der 2. Staffel mit an Bord, "ich wollte immer schon mal mit ihm arbeiten, da ich seine Filme sehr mag. Und natürlich bringt jeder Regisseur seine eigene Handschrift ein", so Rupp, "man merkt bei ihm einfach, dass er sehr routiniert, effizient und schnell ist. Er weiß auch unter Zeitdruck genau, welche Szenen man noch machen kann und muss an einem Tag."

"Alles ein bisschen größer"

Und wie sind seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit einem Streamingkonzern wie Netflix im Vergleich mit den Öffentlich-Rechtlichen? "Die eigentliche Arbeit läuft eigentlich gleich ab. Es ist einfach alles ein bisschen größer. Man merkt bei den Streamingkonzernen, dass mehr finanzielle Power dahintersteht, was alleine die Werbekampagne betrifft. Das Ganze wird von vornherein international gedacht und zugleich wagen die Streamer eher ungewöhnliche Erzählformen, zum Beispiel eine Mainstreamserie auf Latein zu drehen. Da besteht die PR nicht nur aus zehn Plakaten, die in Wien hängen... Und dann bei der Größe des Teams: an jeder Position, wo in Österreich eine Person arbeitet, hast Du da vier. Da schafft man natürlich auch mehr."

Dritte Staffel?

Bisher sie noch keine Entscheidung über eine dritte Staffel gefallen, sagt Rupp. Aber grundsätzlich böte die Geschichte natürlich noch viel Stoff für eine Fortsetzung. "Und ich würde eine dritte Staffel auf jeden Fall noch machen. Etwas anderes wäre es, wenn mir jemand eine neue Rolle beispielsweise als Wikinger anböte. Ich möchte ja nicht auf ewig als Barbar gesehen werden." (APA, 12.10.2022)