In den Spitälern wird ein Höhepunkt der Belagszahlen erst zeitverzögert erwartet. Der Anstieg der Corona-Hospitalisierten soll aber sukzessive abnehmen.

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Geht es nach den Experten des Covid-Prognose-Konsortiums, dürfte die aktuelle Omikron-Herbstwelle auf ihren Höhepunkt zusteuern. Die Experten des im Gesundheitsministerium angesiedelten Gremiums verweisen in ihrer wöchentlichen Prognose darauf, dass aktuell die Neuinfektionszahlen sowie auch die Sars-CoV-2-Virenfracht im Abwasser stagnieren.

Bei den Fünf- bis 14-Jährigen sei österreichweit bereits ein deutlicher Rückgang erkennbar. "In einzelnen Bundesländern könnte bereits eine vorläufige Trendwende hin zu abnehmenden Fallzahlen eingetreten sein", heißt es. Ob hier auch die hohen Temperaturen des Altweibersommers in den vergangenen Tagen mitgespielt haben, wird nicht erwähnt.

Innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden am Mittwoch 17.848 neue Infektionen registriert. Das liegt über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage mit 13.766 Neuansteckungen. Verglichen mit dem Mittwoch vor einer Woche ist der Wert ziemlich ähnlich, da waren es 17.882 neue Fälle innerhalb eines Tages. Allerdings waren am Mittwoch erneut viele Tote zu beklagen, innerhalb von 24 Stunden gab es 23 Todesfälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel leicht von 1.067,5 auf 1.067,4 Fälle pro 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen.

130 Personen mit Corona-Infektion auf Intensivstation

Die Zahl der Spitalspatientinnen und Spitalspatienten mit einer Infektion steigt weiter an. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden kamen am Mittwoch wieder 45 Personen hinzu. Derzeit liegen laut Behörden 2.593 Menschen mit Sars-CoV-2 im Krankenhaus, davon 130 auf der Intensivstation.

In den Spitälern wird ein Höhepunkt der Belagszahlen erst zeitverzögert erwartet. Demnach steigt die Zahl der Hospitalisierten weiterhin, der Anstieg auf den Normalstationen soll aber sukzessive abnehmen: Die Experten gehen davon aus, dass ein "vorläufiger Höhepunkt" in rund zwei Wochen erreicht werden könnte. Im Bereich der Intensivstationen wird in den nächsten 14 Tagen mit einem leichten Anstieg gerechnet. "Die ungeplanten Personalausfälle des Spitalspersonals sind im Vergleich zur Vorwoche von circa sechs Prozent auf sieben Prozent gestiegen", heißt es im Papier.

Im Bereich der Normalstationen wird bis zum Nationalfeiertag am 26. Oktober im Mittelwert mit einem Anstieg auf knapp über 3.000 benötigte Normalbetten gerechnet. Die errechneten Minimal- und Maximalwerte gehen von 2.359 bis 3.904 belegten Betten aus. Bei den Intensivstationen bleiben die Zahlen trotz des erwarteten Anstiegs im grünen Bereich: Im Mittel wird bis zum 26. Oktober mit einem Anstieg auf 162 Intensivfälle gerechnet, die Prognose reicht von 127 bis maximal 208.

Infektionsdruck steigt wieder im Winter

Die Experten gehen aber auch davon aus, dass es nicht bei dieser Herbstwelle bleiben wird. "Mit vollem Eintreten der saisonalen Wintereffekte steigt der Infektionsdruck", heißt es. "Mangels verfügbarer Daten zur Seroprävalenz (Dunkelziffer) und zur abnehmenden Immunität ist nicht klar, inwiefern, wann und wie stark die gemeldeten Fallzahlen damit wieder ansteigen werden. "(David Krutzler, APA, red, 12.10.2022)