Das hier sind keine virtuellen Beine, sondern Fake-Beine.

Grafik: Meta

Es ist zugegeben ein bisschen eine absurde Diskussion, aber zum Thema auch wieder passend: Als Mark Zuckerberg vor einem Jahr seine Vision vom "Metaverse" präsentierte, folgten rasch spöttische Kommentare, dass die virtuellen Avatare in dieser Umgebung nicht einmal Beine hätten.

Endlich Beine!

Das wollte Zuckerberg offenbar nicht auf sich sitzen lassen, und so präsentierte er im Rahmen der "Meta Connect"-Konferenz vor wenigen Tagen die neueste Errungenschaft der Entwicklungsabteilung seines Unternehmens: Schon bald solle es in der "Horizon VR"-App Beine für die Avatare geben. Zum Beleg dafür sah man einen virtuellen Zuckerberg freudig durch die virtuelle Welt gehen und hüpfen.

Wer meint, diese Geschichte könnte nicht seltsamer werden, der irrt. Wie sich nun herausstellt, dürfte Meta für die Präsentation nämlich geschummelt haben. Wie ein Meta-Sprecher gegenüber UploadVR eingesteht, waren das zu Sehende gar nicht Zuckerbergs "echte" – also eigentlich: virtuelle – Beine.

Oder auch nicht ...

Für die Präsentation habe man via Motion Capture die realen Bewegungen des Meta-Chefs erfasst und dann animiert. Es handelt sich also bloß um eine "künstlerische Interpretation" dessen, was kommen könnte – und nicht um das Ergebnis einer realen Entwicklung. Das erklärt dann auch, warum die Beine im gezeigten Demo unerwartet realistisch animiert wurden.

Insofern ist also gesichert, dass die Diskussion über das Metaverse und die visuelle Repräsentation der unteren Extremitäten noch eine Zeitlang erhalten bleibt. Immerhin darf jetzt mit Spannung erwartet werden, wann die Entwickler bei Meta dieses Projekt erfolgreich abschließen können – und wie das Ergebnis dann wirklich aussieht. (red, 14.10.2022)