Der Flugplan von Eurowings wird durch einen Streik der Piloten und Pilotinnen eingebremst.

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Wegen des zweiten Pilotenstreiks innerhalb weniger Wochen drohen bei der Fluggesellschaft Eurowings von Montag bis Mittwoch zahlreiche Flugausfälle. Von den rund 400 am Montag geplanten Flügen würden immerhin mehr als 230 stattfinden, teilte die Lufthansa-Tochter am Sonntag mit. Auch für Dienstag und Mittwoch gehe Eurowings davon aus, etwas mehr als die Hälfte des geplanten Flugprogramms durchführen zu können.

Eurowings-Verbindungen zwischen Deutschland und Wien sind vom Streik betroffen, wie der Flughafen Wien in einer Stellungnahme mitteilt. Insgesamt fallen 18 Flüge (also 9 Hin- und 9 Retourflüge) aus. Dies betrifft die Destinationen Düsseldorf, Hamburg, Köln und Stuttgart. Der Flughafen Wien empfiehlt Reisenden, sich bei der Airline oder dem Reiseveranstalter über den Status des gebuchten Fluges zu informieren.

Die Vereinigung Cockpit (VC) hat die Eurowings-Piloten aufgerufen, von Montag bis Mittwoch ihre Arbeit niederzulegen. Grund sei das unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite zum Manteltarifvertrag, erklärte die Gewerkschaft. Ihr geht es in dem Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen. Eine zentrale Forderung ist die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten.

Töchterunternehmen springen ein

Dass Eurowings trotz des Streiks davon ausgeht, noch mehr als die Hälfte der geplanten Flüge durchführen zu können, liegt nicht zuletzt daran, dass die Maschinen der österreichischen Tochter Eurowings Europe nicht vom Arbeitskampf betroffen sind. Sie fliege "unter Volllast", hieß es. Auch die Airline Eurowings Discover, die von Frankfurt und München aus operiert, ist nicht vom aktuellen Streikaufruf der VC betroffen. Außerdem setze die Lufthansa-Tochter Flugzeuge von Partnergesellschaften ein, die auch sonst einen Teil der Flüge durchführen.

Zudem werde erwartet, dass zahlreiche Piloten und Pilotinnen der Eurowings Deutschland trotz des Streikaufrufs zum Dienst erscheinen, erklärte Eurowings. Die Fluggesellschaft habe am Wochenende in internen Meetings sehr deutlich gemacht, dass das bis zum Streik angebotene Entlastungspaket mit zehn zusätzlichen freien Tagen im Jahr bei drei Stunden verringerter Wochenarbeitszeit die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren erreiche, teilte Eurowings mit. Die VC werde auch mit Streiks kein noch besseres Angebot erzielen können, sondern mit ihrem Kurs nur zu erneuter Kundenenttäuschung und weiteren Millionenschäden beitragen, warnte die Lufthansa-Tochter.

Die Flugpläne für Dienstag und Mittwoch würden veröffentlicht, sobald klar sei, wie viele Piloten sich trotz des Streikaufrufs zum Flugdienst meldeten, erklärte Eurowings. Die Passagiere wurden gebeten, sich über die Webseite oder die Eurowings Kunden-App fortlaufend über den Status ihres Fluges zu informieren. (APA, red, 16.10.2022)