"The Trapped 13: How We Survived The Thai Cave", seit kurzem abrufbar bei Netflix.

Foto: Netflix

Keine Nachricht aus Thailand hat die Welt seit dem furchtbaren Tsunami von 2004 so sehr bewegt: Eine Fußballmannschaft mit Jungs im Alter von elf bis 16 Jahren und ihr Trainer saßen im Juni 2018 nach einem Ausflug in die zehn Kilometer lange Tham-Luang-Höhle im Norden Thailands 17 Tage in dieser lang fest. Kleiner Spoiler vorab: Sie überlebten alle. Aber weil gerade die Rettungsaktion so spektakulär und gefährlich war, wundert es wenig, dass Netflix daraus gleich eine Doku kreieren wollte.

So mancher mag das für unangebracht halten. Doch vor allem, weil das Geschehene für Nichthöhlenkenner oder ein weit entferntes Publikum schwer begreifbar war, zeigt die Doku so genau wie möglich, wie und was genau schiefgehen konnte. Der Tag, an dem die Jugendgruppe verschwand, wird detailgenau nachgespielt. Kommentiert wird die Handlung von den Jungen, dem Trainer und Rettungskräften selbst. Dabei wird auch Unerfahrenen schnell klar, wie durch den damals schnell einsetzenden Regen die Höhle überschwemmt und verschlossen werden konnte.

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Spannend bleibt der Film durchgehend, weil man als Zuseher wissen möchte, wie die Jugendlichen und ihr Trainer die Tage in der Höhle überbrückt haben, ohne Essen, Licht und der Ahnung, wie sie wieder freikommen. Dabei geben sie authentisch wieder, wie sie sich genau fühlten und welche Gedanken sie hatten. Durch Videos von Hilfskräften, Reportern oder der Familie der Kinder von damals lässt es sich mitfühlen und mitfiebern. Es wird schwieriger, zuzusehen, je länger die Jungs in der Höhle festsitzen, doch umso beeindruckender, je mehr Menschen sich an der Rettung beteiligen. (Melanie Raidl, 17.10.2022)