Das Unglück ereignete sich am Freitag. Der Energieminister geht von einer Grubengasexplosion aus.

Foto: APA/AFP/YASIN AKGUL/YASIN AKGUL

Istanbul – Nach dem Minenunglück in der Türkei sind die 41 Todesopfer beerdigt worden. Fünf Kumpel seien weiter in kritischem Zustand, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Sonntag. Insgesamt würden sechs Verletzte in Istanbuler Krankenhäusern und drei in der Schwarzmeerregion in Bartin behandelt. In der Mine laufen unterdessen weiter die Löscharbeiten, berichtete der Nachrichtensender TRT.

Das Unglück hatte sich am Freitag in einer Kohlemine in Bartin zugetragen, rund 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara. Zahlreiche Kumpel waren infolge einer Explosion in 300 Metern Tiefe eingeschlossen oder getötet worden. Am Samstag war der letzte Vermisste der insgesamt 110 Kumpel, die zum Zeitpunkt der Explosion unter Tage waren, tot geborgen worden. Es ist einer der schwersten Industrieunfälle in der jüngeren Geschichte des Landes.

Ermittlungen laufen

Der Unfall ereignete sich mutmaßlich durch eine Grubengasexplosion, so Energieminister Fatih Dönmez. Die Ermittlungen dazu laufen. Die Anlage ist eine von fünf staatlich betriebenen Minen. Abgeordnete der größten Oppositionspartei CHP kritisierten infolge des Vorfalls, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion durch hohe Methangaswerte in der Mine gewarnt worden sei.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte, "Wir glauben an Schicksal (...). Solche Unfälle werden immer passieren, egal, was man tut". Seiner Darstellung zufolge wurden in der Mine die fortschrittlichsten Systeme eingesetzt. (APA, 16.10.2022)