Das neue iPad wird bunt.

Foto: Apple

Homebutton und Lightning-Anschluss sind Geschichte – zumindest beim iPad. Am Dienstag hat Apple, diesmal ohne große Keynote, zwei neue Geräte vorgestellt. Ein iPad Pro mit leistungsstarkem M2-Prozessor und die zehnte Generation des günstigsten iPads. Dieses weist nun dasselbe Design auf wie alle anderen Tablets des Herstellers.

Diese Entwicklung hat jedoch ihren Preis: Statt bisher mindestens 379 Euro müssen Interessenten nun 579 Euro auf den Tisch legen. Dasselbe gilt für das iPad Pro. Mit Elf-Zoll-Display ist dieses ab 1.049 erhältlich. Wer es auf die Spitze treibt, kann jedoch bis zu 3.000 Euro im Apple Store liegen lassen. Das stellt die Frage, was sich eigentlich verändert hat.

Homebutton ade

Abgesehen vom neuen Design ähnelt die Ausstattung des neuen Einsteiger-iPads weiterhin dem Vorgänger. Angetrieben wird das Tablet nun vom A14-Bionic-Prozessor, der zuvor im iPhone 12 verbaut wurde. Das 10,9 Zoll große Liquid Retina Display (ein IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung) löst mit 2360 x 1640 Pixeln auf und hat eine Pixeldichte von 264 ppi. Die maximale Helligkeit liegt bei 500 Nits, was die Arbeit bei direkter Sonneneinstrahlung erschweren dürfte.

Das iPad der zehnten Generation ist nur mit dem ersten Apple Pencil kompatibel. Das könnte umständlich werden.
Foto: Apple

Trotz des neuen eckigen Designs unterstützt das iPad weiterhin ausschließlich die erste Generation des Apple Pencil. Die Aufladung geschieht – im Unterschied zum Nachfolgemodell – per Lightning-Anschluss. Das scheint besonders deshalb ungeschickt, weil ein solcher im Tablet selbst nicht mehr zu finden ist. Auf der eigenen Webseite erklärt Apple, dass man das Accessoire mithilfe eines "Pencil-Adapters" aufladen könne. Ob dieser beiliegt oder extra gekauft werden muss, wird nicht erläutert.

Entsperrt wird das Tablet übrigens weiterhin über Touch-ID. Wie schon beim iPad Air, wurde der Fingerabdrucksensor im Powerbutton untergebracht. Auffällig ist ansonsten, dass die Frontkamera erstmals in der Längsseite des Geräts verbaut wurde. Kundinnen und Kunden halten das iPad meistens horizontal, was bisher zu unnatürlichen Kamerawinkeln während Videoanrufen führte. Neu ist außerdem ein 5G-Chip. Wer das Tablet gelegentlich zum Arbeiten nutzen will, dürfte sich auch für das neue Magic Keyboard Folio, also eine magnetische Tastatur samt Trackpad, interessieren. Diese kostet stolze 299 Euro.

Das iPad der zehnten Generation ist ab dem 27. 10. erhältlich. Das Vorgängermodell scheint Apple vorerst weiterhin im Programm zu behalten, allerdings mit einer Preiserhöhung. Ab sofort kostet das iPad der neunten Generation mindestens 429 statt 379 Euro. Wer sich für alle weiteren technischen Daten interessiert, findet diese hier.

Das Design des iPad Pro ist gleich geblieben.
Foto: Apple

Neuer Prozessor, altes Design

Unterdessen erhält das iPad Pro noch mehr Performance. Verbaut wird künftig der M2-Prozessor, den man schon vom Macbook Air kennt und die Grafikleistung um bis zu 35 Prozent verbessern soll.

Ansonsten scheint sich nicht viel getan zu haben. Das Elf-Zoll-Modell hat weiterhin ein IPS-Display mit einer maximalen Helligkeit von 600 Nits, die Frontkamera löst noch immer mit zwölf Megapixeln auf, und man erhält mindestens 128 Gigabyte Speicherplatz. Wer ein Mini-LED-Panel will, muss also zum teureren 12,9-Zoll-iPad greifen. Dieses kostet mindestens 1.449 Euro. Mit an Bord ist diesmal außerdem WLAN 6E. Eine Liste aller technischen Daten ist hier zu finden.

Alles in allem handelt es sich um ein kleines, aber willkommenes Leistungsupgrade. Angesichts des gleichgebliebenen Designs und Featuresets wirkt der Einstiegspreis von 1.049 Euro dennoch happig. Zum Vergleich: Das 2021 eingeführte iPad Pro war ab 879 Euro zu erhalten. Interessant ist diesbezüglich außerdem, dass auch der Preis des iPad Air gestiegen ist. Künftig kostet dieses 769 Euro aufwärts. Bisher war es schon ab 679 Euro zu haben. (mick, 18.10.2022)