Der Iran dementiert offiziell, Drohnen an Russland zu liefern.

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Kiew/Moskau/Brüssel – Die Europäische Union verhängt Sanktionen gegen den Iran wegen der mutmaßlichen Lieferung sogenannter Kamikaze-Drohnen an Russland. Die Mitgliedstaaten einigten sich nach Angaben der tschechischen Ratspräsidentschaft am Donnerstag darauf, Vermögenswerte von drei Personen und einer Einrichtung einzufrieren, die für die Lieferungen verantwortlich sein sollen.

Zusätzlich zu eingefrorenen Vermögenswerten in der EU, erhalten die betroffenen Personen Einreisesperren. Damit die Sanktionen in Kraft treten, müssen sie noch im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden. Dies sollte noch am Donnerstag geschehen.

Kuleba: Mehr als 100 Angriffe

Nach Angaben der EU-Ratspräsidentschaft werden die drei Personen und die Organisation neu mit Sanktionen belegt. Zudem werden Sanktionen gegen je zwei weitere Unternehmen und Personen bekräftigt, die bereits aus anderen Gründen auf einer EU-Sanktionsliste stünden, hieß es.

Russland hatte die Ukraine in den vergangenen Tagen mit den zur einmaligen Verwendung bestimmten Kampfdrohnen vom Typ Shahed 136 aus dem Iran angegriffen. Nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba gab es seit vergangener Woche mehr als 100 Angriffe mit den sogenannten Kamikazedrohnen. Die Führung in Teheran bestreitet offiziell, Russland mit den Einwegdrohnen beliefert zu haben. (APA, 20.10.2022)