Das Interesse an Musik beginnt meist in jungen Jahren: Schon Babys lassen sich gerne etwas vorsingen oder reagieren aufmerksam auf Klänge aus dem Radio. Kleinkinder können sehr bald auch signalisieren und wenig später verbalisieren, welche Musik ihnen gefällt. Und bis zur nachdrücklichen Forderung, ein bestimmtes Lied "Noch mal! Noch mal!" hören zu wollen, ist es dann nur noch ein kurzer Schritt.

Bild nicht mehr verfügbar.

Nicht selten empfinden Eltern tiefe Dankbarkeit für den klugen Kopf, der die Kopfhörer erfunden hat.
Foto: Getty Images/Jason Doiy

Für Eltern kann das herausfordernd sein. Nicht jede Musik, deren primäres Zielpublikum Kinder sind, lässt sich auch in der fünften Wiederholung nacheinander noch tolerieren – von genießen ganz zu schweigen. Man ertappt sich dabei, CDs, Tonies oder andere Kinderlieder-Tonträger verschwinden zu lassen oder vorzugeben, es gäbe bei Spotify und Co gerade Verbindungsprobleme.

Wer Musik für Kinder macht

Bekannte österreichische Kinderliedermacher wie Bernhard Fibich und Matthäus Bär sind bemüht, auch den elterlichen Geschmack zu treffen. Die deutsche Band "Deine Freunde" hat sich auf die Fahnen geschrieben, "Musik für Kinder und Familien" zu spielen, die stilistisch zwischen Pop und Hip Hop angesiedelt ist. Die Berliner Ein-Mann-Band Bummelkasten versucht Ähnliches mit A-cappella-Songs. Und für die erfolgreiche Albumserie "Unter meinem Bett" haben sich bekannte deutschsprachige Liedermacher und Bands, darunter Gisbert zu Knyphausen, Peter Licht und Olli Schulz, zusammengetan, um Musik zu produzieren, "die uns Erwachsenen genauso viel Spaß macht wie unseren Kids." Ob Sie diese Übung gelungen finden – hören Sie selbst:

Verlagsgruppe Oetinger

Ein anderer möglicher Ausweg aus der Misere rund um Kindermusik, mit der man so gar nichts anfangen kann: Kinder können sich auch für Musik erwärmen, die man als Erwachsener gerne hört. Das schont die Nerven und ist der Familienharmonie etwa bei gemeinsamen Autofahrten ungemein zuträglich. So begeistern sich nicht wenige Kids etwa für mitreißend-melodische Punkrock-Songs oder kraftvollen Old School-Rock. Worauf man hierbei vielleicht noch ein Auge – oder besser gesagt, ein Ohr – haben sollte, sind die Texte. Wird im Text viel geflucht oder werden Obszönitäten besungen, ist möglicherweise englischsprachigen Songs gegenüber deutschsprachigen der Vorzug zu geben.

Wie ist das bei Ihnen?

Welche Musik, die für Kinder produziert wurde, haben Sie schon verflucht – und mit welcher konnten Sie sich vielleicht sogar anfreunden? Welche Songs, die nicht speziell für sie vorgesehen sind, lieben Ihre Kinder? Und welche Tipps haben Sie für musikalisch leidgeprüfte Eltern? Berichten Sie im Forum! (Daniela Herger, 25.10.2022)