Über ganz Österreich verteilt gibt es rund 350 Steinbrüche und 950 Sand- und Kiesgruben, ist beim Forum mineralische Rohstoffe nachzulesen. An manchen kann man auch entlangwandern oder sie zumindest aus der Ferne betrachten. Auch Mineraliensammler kommen auf ihre Kosten. Hier fünf Beispiele für Wanderungen rund um einen Steinbruch.

Traminerweg Klöch, Steiermark

Ausblick auf den Steinbruch Klöch.
Foto: Forum Rohstoffe

Der Traminerweg ist ein vielbegangener Themenweg nördlich von Bad Radkersburg. Er besteht aus zwei Teilen und verbindet das Umland von Klöch. Highlight ist der sagenhafte Ausblick von der Burgruine Klöch auf den aktiven Basaltsteinbruch, in dem seit über 85 Jahren Rohstoffe gewonnen werden. Auf der Route lernt man im gemütlichen Auf und Ab die Weinregion kennen. Am besten startet man im Ortszentrum von Klöch (Parkplatz "Vinothek & Weinbaumuseum Klöch") und folgt von hier aus den Markierungen. Auf dem Weg passiert man Kellerstöckl, die Klinzlbachbrücke, keltische Ruheplätze und Aussichtsplattformen. Durch die Weingärten führt der Pemmerlweg, auf dessen Pfad man ebenfalls mit einem schönen Ausblick auf den Steinbruch belohnt wird.

Steinbruchwanderweg Eibenstein, Niederösterreich

Im nördlichen Waldviertel zwischen den Städten Raabs an der Thaya und Drosendorf befindet sich der kleine Ort Eibenstein. Ausgangspunkt dieser geschichtsträchtigen Wanderung ist der Gasthof Pölzer, der am Fuße der Ruine Eibenstein unmittelbar neben der Thaya liegt. Weiter geht es Richtung Steinbruch Eibenstein, der gegenüber dem Ort auf der anderen Seite der Thaya liegt. Auf diesem Abschnitt lohnt es sich, die Augen offen zu halten. Mineraliensammler haben im Umkreis des Steinbruchs schon Quarz, Pyrit und Bavenit gefunden. Es folgt der Weg weiter Richtung Unterpfaffendorf zur Abzweigung auf die landschaftlich wunderschönen Wege des Thayatal-Weitwanderwegs, bevor es über die Brücke wieder retour zum Ausgangspunkt geht.

Römersteinbruch – Rundweg Kogelberg, Burgenland

Der Kogelberg beim Römersteinbruch St. Margarethen ist eingebettet in die weite, offene Landschaft zwischen Leithagebirge und Steppensee. Startpunkt der familienfreundlichen Wanderung ist der Eingang zum Steinbruch bzw. der Parkplatz. Die Strecke überrascht die Besucher nicht nur mit der natürlichen Schönheit der Region Neusiedler See, sondern auch mit einem spannenden Streifzug durch die Bildhauerei. Zahlreiche Steinplastiken internationaler Künstler sind auf dem Gelände zu sehen. Abschließend führt der Wanderweg zur höchsten Erhebung des Kalksteinhügels, zum Kogel, auf dem sich eine weithin sichtbare Pestkapelle aus dem Jahr 1713 und ein mächtiges Passionskreuz befindet. Höhepunkt der Wanderung ist der Blick auf den Römersteinbruch St. Margarethen – einen der ältesten Steinbrüche Europas –, der seit 2001 Teil des Unesco-Weltkulturerbes ist.

Adneter Marmorweg, Salzburg

In Adnet haben bereits die Römer Marmor gewonnen. Heute führt ein Wanderweg zu den historischen und zeitgenössischen Gewinnungsstätten. Startpunkt der Wanderung ist das Ortszentrum von Adnet. Hier kann als Erstes die Pfarrkirche, in der das Marmorgestein dominiert, besichtigt werden. Der Wanderweg ist etwa 3,5 Kilometer lang und gut markiert. Inklusive Besichtigung der einzelnen Gewinnungsstätten benötigt man etwa zwei Stunden. Anhand von Schautafeln werden die Besonderheiten des Gesteins und dessen Gewinnung erklärt. Der Weg führt vor allem durch dichten Wald, ist also an heißen Tagen ebenso machbar wie an verregneten Herbsttagen.

Durch den Steinbruch zur Hütteneckalm, Oberösterreich

Diese familienfreundliche Wanderung bietet eine abwechslungsreiche Szenerie und schöne Ausblicke. Entlang einer bequem begehbaren Forststraße führt der Wanderweg über die Roßmoosalm und durch den Zwerchwand-Steinbruch zum Alpengasthaus Hütteneck. Die 1,5-stündige Wanderung beginnt am Parkplatz Predigtstuhl, der bequem mit dem Auto über die mautfreie Panoramastraße erreichbar ist.

Beim Zwerchwand-Steinbruch angekommen, öffnet sich der Blick über das Goiserer Tal und den Hallstätter See bis zum Dachstein. Ein schmaler Pfad führt durch den Steinbruch, der vor allem bei Kindern beliebt ist. Nachdem der Steinbruch durchquert wurde, ist der größte Teil der Wanderung geschafft, von hier aus sind es noch ca. 15 Minuten bis zum Alpengasthaus Hütteneck auf 1.240 Meter Seehöhe. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und einen Streichelzoo. Für den Rückweg kann der gleiche Weg gewählt werden oder der Abstieg Richtung St. Agatha. (red, 24.10.2022)