Eine chinesische Trägerrakete befördert einen Satelliten ins Weltall.

Foto: imago

Peking – Chinesische Wissenschafter haben untersucht, wie sich Raumschiffe und Satelliten mithilfe einer Atombombe zerstören ließen. Laut einem im chinesischen Fachmagazin "Nuclear Techniques" veröffentlichten Artikel hat das Team um den Physiker Liu Li dafür per Computer Explosionen in unterschiedlicher Höhe an der Grenze zum Weltall simuliert.

Obwohl die physikalischen Abläufe äußerst komplex seien, könne das neue Modell in wenigen Minuten eine Schätzung zum Radius der Explosion und zum Ausmaß des Schadens "mit großer Zuverlässigkeit" erstellen, erklären die Forscher vom Northwest Institute of Nuclear Technology, das vom chinesischen Militär betrieben wird.

USA testeten 1958 Atombombe in 70 Kilometern Höhe

China verfolgt seit Jahren ein Weltraumprogramm und hat sich zum Ziel gesetzt, technisch zu den USA aufzuschließen. Dabei spielen auch militärische Frage eine Rolle. Die USA haben 2019 eine sogenannte Space Force gegründet, um sich auf Konflikte im Weltraum vorzubereiten.

Laut den chinesischen Wissenschaftern decken sich ihre Ergebnisse mit denen des "Teak-Tests", den die USA im Jahr 1958 durchführten. Damals wurde westlich von Hawaii eine Atombombe in über 70 Kilometern Höhe gezündet, um die Auswirkungen zu untersuchen. (APA, 21.10.2022)