Josef Hader mit Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt im neuen "Tatort" aus Köln.

Foto: ORF/WDR/Martin Valentin Menke

Seit 25 Jahren ermitteln die "Tatort"-Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) in Köln. Gefordert waren sie oft, in diesem Vierteljahrhundert haben sie in viele Abgründe geschaut, gemeinsam viel Grausames erlebt. Der Mord an der Prostituierten Lara Krohn (Charlotte Lorenzen) in "Spur des Blutes" (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD) lässt sie dennoch nicht kalt. Wie auch. "Man sagt doch, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, meiner ist tief in der Kloake gelandet", reagiert die Mutter auf die Todesnachricht ihrer Tochter. Na servas! Hier möchte man nicht bei einer Familienaufstellung dabei gewesen sein. Apropos Familie, auch Ballauf und Schenk führen sich auf wie ein altes Paar. Sind sie ja auch, im positiven Sinn.

Aufeinander eingespielt, rücken sie auch dem Goldketterl-Zuhälter Mike zu Leibe, wunderbar schmierig gespielt von Robert Stadlober. "Lara war mein Invest", sagt er einmal, ihr Tod juckt ihn wenig. Dafür beschäftigt eine DNA-Probe die Kriminaltechnikerin Natalie Förster (Tinka Fürst) umso mehr, diese Probe führt sie zurück in familiäre Abgründe und ihre Geschichte. Und die hat es ganz schön in sich.

Im Zuge der Ermittlungen lernen Ballauf und Schenk und auch Förster – wenn auch aus teils unterschiedlichen Gründen – den Chef eines Wohnmobilverleihs kennen. Den spielt Josef Hader mit so einer unheimlichen Harmlosigkeit, dass es eine wahre Freude ist, ihm dabei zuzuschauen. Alles wird gut, sagt Ballauf am Ende. Ob das stimmt? Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach. Natalie jedenfalls wird noch ein Zeiterl zu kiefeln haben. Eine würdige Jubiläumsfolge. (Astrid Ebenführer, 22.10.2022)