Design ist für Apple seit Jahrzehnten ein wichtiges Standbein, die dazugehörige Person im Unternehmen deshalb äußerst relevant.

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Rund 20 Jahre prägte Jony Ive die Design-Sprache von Apple. Vor drei Jahren kündigte er seinen Rückzug an und seine Vertraute, Evans Hankey, übernahm die verantwortungsvolle Rolle. Nach nur drei Jahren verlässt nun auch sie das US-Unternehmen und hinterlässt eine große Lücke.

Baldiger Abgang

In bereits sechs Monaten werde Hankey Apple verlassen, verriet am Freitag die Nachrichtenplattform "Bloomberg". Die aktuell noch als Vice President of Industrial Design aktive US-Amerikanerin stand in ihrer Amtszeit kaum in der Öffentlichkeit. In einer Erklärung dankte Apple Hankey für ihre Arbeit.

"Das Design-Team von Apple bringt erfahrene Kreative aus der ganzen Welt und aus vielen Disziplinen zusammen, um Produkte zu entwickeln, die unbestreitbar Apple sind", so ein Sprecher von Apple. "Das Senior Design Team hat starke Führungskräfte mit jahrzehntelanger Erfahrung. Evans plant, während der Übergangsphase im Unternehmen zu bleiben, und wir möchten ihr für ihre Führungsqualitäten und Beiträge danken."

Wer die Nachfolge antreten wird, ist noch unbekannt. Ein möglicher Kandidat könnte Richard Howarth werden, der bereits von 2017 bis 2019 eine Führungsrolle im Team innehatte.

Unsichere Zukunft

Mit dem Abgang von Ivy im Jahr 2019, teilte Apple die Design-Sparte in Hardware und Software auf. Während Hankey für die Hardware-Sparte verantwortlich war, durfte Alan Dye als Software-Chef agieren. Beide berichteten allerdings nicht direkt an Tim Cook, wie das Jony Ive davor getan hatte, sondern hatten COO Jeff Williams als verantwortlichen Ansprechpartner.

Generell ist das Design bei Apple nicht mehr unumstritten. Fehlende Schnittstellen und Probleme mit der Tastatur, etwa beim Macbook Pro, hatten für Unruhe bei Apple-Nutzern gesorgt. Erst mit Hankey wurde wieder mehr auf Kundenwünsche gehört, weshalb der Abgang tatsächlich kein einfacher für Apple sein könnte.

Auch das Timing ist ungünstig. Im kommenden Jahr soll der US-Konzern erstmals seine Headset-Reihe für Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen vorstellen. Eine komplett neue Produktkategorie. Solch eine Einführung hatte man zuletzt mit der Apple Watch: Das war 2015. (red, 22.10.2022)