Online-Betrüger suchen sich immer neue Maschen, um potentielle Opfer ausfindig zu machen. Erhöhte Vorsicht ist auf allen Plattformen empfohlen.

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"Im Laufe der Woche ist es zu mehreren Betrugsfällen durch falsche Kinder über WhatsApp gekommen", warnt die lokale Polizeidirektion im deutschen Bad Segeberg. Mehrere Male wurde offenbar die Leichtgläubigkeit der Opfer ausgenutzt und mehrere tausend Euro via Direktüberweisung an die Täter geschickt.

Hoher Schaden

Die Vorgehensweise ist immer ähnlich. Die Täter melden sich bei den Eltern und geben an, deren Kind zu sein. Die fremde Telefonnummer erklären sie damit, dass das eigene Smartphone verloren gegangen ist. Die "falsche Tochter" erklärte etwa einem 58-Jährigen Vater aus Bornhöved, dass sie dringend zwei Echtzeitüberweisungen benötige. Einmal überwies der Vater daraufhin 3.300 und einmal 3.500 Euro. Als sich die vermeintliche Tochter erneut meldete, wurde der Mann misstrauisch und forschte seine echte Tochter über einen Freund aus.

Die Polizei nennt ihn ihrer Presseaussendung noch weitere Fälle, in denen ebenfalls mehrere tausend Euro an vermeintliche Nachkommen überwiesen wurden. "Auffällig ist, dass die Betrüger ihre Opfer unter dem Vorwand der finanziellen Notlage zu Sofort- beziehungsweise Echtzeitüberweisungen drängen. Hierbei besteht keine Chance auf eine Rückbuchung", klärt die Polizei auf.

Man solle deshalb bei solchen Nachrichten via SMS oder Whatsapp künftig doppelt vorsichtig sein und im Idealfall den persönlichen Kontakt suchen, bevor es zu solchen Überweisungen kommt.

Weitere Betrugsfälle

Die oberösterreichische Polizei hat am Samstag in einer Aussendung vor "Finanzexperten im Internet" gewarnt. Derzeit würden sich die Opfer im Bundesland, die gutgläubig von sogenannten "Finanzexperten" online betrogen werden, häufen. In den vergangenen drei Wochen seien Straftaten mit einer Gesamtschadenshöhe von über 600.000 Euro angezeigt worden.

Alle Opfer interessierten sich für derartige Lockangebote, die in den Sozialen Medien und verschiedensten Webseiten durch Kriminelle platziert werden, wurden anschließend fernmündlich bzw. via E-Mail kontaktiert und in die Falle gelockt. Man sollte vorsichtig und misstrauisch bleibe, " die versprochenen Vermögenszuwächse sind vollkommen unrealistisch – derartige Finanzprodukte existieren nicht!".

Die Polizei rät, Rücksprache mit der Finanzmarktaufsicht zu halten und fremden Personen keinen Online-Fernzugriff auf den Computer zu erlauben. Im Schadensfall sollte so rasch als möglich das Bankinstitut kontaktiert und danach polizeiliche Anzeige erstattet werden. (red/APA, 22.10.2022)