Die preisgekrönte Dokumentation "Route 4" ist am Montag um 20.15 Uhr auf ProSieben zu sehen.

Foto: ProSieben

Schon vor rund drei Jahren war Sea-Watch-Kapitänin Pia Klemp zu Gast bei Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf auf ProSieben und erzählte eindringlich über ihre Seenotrettungseinsätze im Mittelmeer. Flüchtende und ihr Weg von Afrika Richtung Europa sind auch am Montag Thema im Hauptabend von ProSieben. Der Sender zeigt die preisgekrönte Dokumentation Route 4.

Darin geht es um die Arbeit der Hilfsorganisation Sea-Eye, die seit Jahren versucht, Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken zu retten. Regisseurin Martina Chamrad ist bei Einsätzen dabei, dokumentiert die Missionen des Sea-Eye-Schiffs Alan Kurdi. Vor allem gibt sie den Geflüchteten eine Stimme und lässt sie erzählen, was sie antreibt, was sie sich für ihre Zukunft wünschen und wie sie ihre Flucht erleben. Diese Erzählungen gehen unter die Haut, vor allem die Schilderungen von Folterung, Sklaverei und Vergewaltigungen im Transitland Libyen. Frauen berichten, wie sie zur Prostitution gezwungen wurden, Männer über ihre Verletzungen durch Schläge und Verbrennungen. "Libyen ist kein sicherer Hafen, niemand darf in diese Hölle zurückgeschickt werden", sagt ein Sea-Eye-Vertreter.

"Unser Handeln ist eine Antwort auf die gescheiterte Migrationspolitik der Europäischen Union, die sich ihrer Verantwortung für die tausenden Todesfälle im Mittelmeer verweigert", so die Seenotretter. Über diese Politik diskutiert Heufer-Umlauf im Anschluss mit Sea-Eye-Mitarbeiterin Sophie Weidenhiller, dem Geflüchteten Zain Alabidin Al Kathir, Katarina Barley vom Europäischen Parlament und Journalistin Franziska Grillmeier. Ein heftiger, aber wichtiger TV-Abend. (Astrid Ebenführer, 24.10.2022)