Die echten Vampire

Diese Fledermäuse ernähren sich nur von Blut.
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Menschen, die nach ihrem Tod weiter umherwandeln und einen ungesunden Appetit auf Blut haben, gibt es in Wirklichkeit natürlich nicht. Im Tierreich sieht das allerdings schon etwas anders aus. Da gibt es zum Beispiel die Vampirfledermaus. Während die meisten Fledermausarten Insekten fressen, trinkt sie ausschließlich das Blut anderer Tiere (und manchmal auch von Menschen). Sie ist damit das einzige Säugetier, das sich auf diese Art ernährt. Der Biss selbst ist nicht besonders gefährlich, denn die Fledermaus saugt nur wenig Blut. Und die Gebissenen verwandeln sich natürlich auch nicht selbst in Vampire. Allerdings können Krankheiten wie die Tollwut übertragen werden. Vampirfledermäuse sind jedoch auch äußerst soziale Tiere. Sie leben in Südamerika in größeren Kolonien zusammen und füttern Artgenossen, wenn diese mal keine Mahlzeit bekommen haben.

Lästige Blutsauger

Im Sommer treiben Gelsen und Zecken ihr Unwesen.
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Die meisten blutsaugenden Tiere gibt es unter den Insekten. Man nennt sie auch Hämatophagen. Das ist altgriechisch und leitet sich von den Wörtern "haima" für Blut und "phagein" für essen ab. Im Sommer besonders lästig sind Stechmücken oder Gelsen. Sie durchdringen mit ihrem dünnen Saugrüssel unsere Haut und saugen sich mit Blut voll. Ihr Speichel sorgt dafür, dass das Blut nicht gerinnt – also dickflüssig wird und die Wunde verschließt. Das verursacht bei vielen Menschen auch eine allergische Reaktion und deshalb jucken Gelsenstiche. Zu den blutsaugenden Insekten gehören auch Zecken. Diese kleinen Spinnentiere bohren sich in die Haut und bleiben dort erst mal, bis sie satt sind. Man findet sie im Sommer in Wäldern, Büschen und Wiesen. Sowohl Stechmücken als auch Zecken können Krankheiten übertragen. Gegen diese kann man sich aber vorsorglich impfen lassen.

Gruselige Tiefseekreatur

Dieser Tintenfisch erinnert nur äußerlich an Vampire.
Foto: Steve Downer/Imago/Adrea

Besonders gruselig sieht der Vampirtintenfisch aus. Denn er erinnert mit seiner dunkelroten Haut und den Schwimmhäuten zwischen seinen Fangarmen ein bisschen an den Umhang eines Vampirs. Das ist aber auch schon alles, was diese Tintenfischart mit Blutsaugern gemein hat. Denn ansonsten ist er sehr harmlos. Der Vampirtintenfisch wird nur etwa 30 Zentimeter lang und lebt in der Tiefsee in hunderten bis tausenden Meter Tiefe. Entdeckt wurde er von Forschern während der ersten deutschen Tiefseeexpedition, die in den Jahren 1889 und 1899 stattfand. Auf seinem Speiseplan stehen weder Blut noch andere Beutetiere, sondern winzige, abgestorbene Tier- und Pflanzenreste. Da der Lebensraum des Vampirtintenfischs in der Tiefsee sehr dunkel ist, hat er sehr große Augen, um besser sehen zu können. Außerdem kann er mit seinem Körper selbst Licht erzeugen. (Birgit Riegler, 30.10.2022)