Der Täter wird als "20- bis 30-Jähriger mit dunklem Teint" beschrieben.

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Wien – Eine 22-jährige Frau ist in der Nacht auf Samstag im zehnten Wiener Gemeindebezirk vergewaltigt worden. Die Frau war gegen Mitternacht im Martin-Luther-King-Park spazieren gegangen und wurde nach Angaben der Polizei von einem Unbekannten von hinten zu Boden gerissen. Gegenüber der Polizei beschrieb die 22-Jährige den Täter als 20- bis 30-Jährigen mit dunklem Teint. Rettung und Polizei wurden alarmiert, eine Sofortfahndung verlief erfolglos, berichtete die Exekutive am Samstag.

Ob es eine Verbindung zu einer Vergewaltigung am Donnerstag in Liesing gibt, kann die Polizei derzeit weder ausschließen noch bestätigen. Ein bisher unbekannter Mann soll eine 18-Jährige erst in einem Bus belästigt, verfolgt und anschließend im Fridtjof-Nansen-Park bedroht, geschlagen und vergewaltigt haben. Der Polizeimeldung zufolge ist der Verdächtige Mitte 20, rund 1,75 Meter groß und ausländischer Herkunft. Die Täterbeschreibungen seien ähnlich, allerdings unterscheide sich der Ablauf der Vergewaltigungen, sagt ein Polizeisprecher auf STANDARD-Anfrage. So sei in einem Fall gesprochen worden, im anderen aber nicht. Die Ermittlungen seien im Gange.

Missbrauch in WC-Anlage am Praterstern

Ebenfalls zu sexueller Gewalt ist es bereits am Dienstag am Praterstern in der Leopoldstadt gekommen. Eine 18-Jährige ist Polizeiangaben zufolge in einer WC-Anlage sexuell missbraucht worden. Die Frau soll mit mehreren Jugendlichen die Toilette betreten haben. Dort sei es zu sexuellen Handlungen gegen den Willen der 18-Jährigen mit einem der Unbekannten gekommen. Beim Hinausgehen sei ihr die Handtasche geraubt worden – in diesem Zusammenhang wurden mittlerweile zwei verdächtige Zwölfjährige aus Syrien identifiziert.

Die Wiener Oppositionsparteien ÖVP und FPÖ haben die Taten am Samstag zum Anlass für Kritik an der Stadtregierung und am Bund genommen. Der türkise Landesparteichef Karl Mahrer fragte per Aussendung, wie lange Rot-Pink den "bedenklichen Entwicklungen" noch zusehen wolle. Diese seien auf eine verfehlte Integrationspolitik zurückzuführen, die Stadtregierung habe jahrelang die falschen Signale an Migranten gesendet, hieß es weiter. Dominik Nepp, Obmann der Wiener FPÖ, sprach von einer Vergewaltigungsserie, die eine Folge der "Willkommenskultur" aus dem Jahr 2015 sei. Bundeskanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) seien ebenso verantwortlich wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). (APA, red, 29.10.2022)