Schwieriger Typ, genialer Spieler: Kyrie Irving.

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New York – Die Brooklyn Nets haben den umstrittenen Basketball-Star Kyrie Irving für mindestens fünf NBA-Spiele suspendiert. Irving habe in einer Presserunde die Gelegenheit ungenutzt gelassen, unmissverständlich klarzustellen, dass er keine antisemitischen Überzeugungen habe. "Sich nicht von Antisemitismus zu distanzieren bei einer solch klaren Gelegenheit, ist zutiefst verstörend", hieß es in der am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung der Nets.

Das stehe im Widerspruch zu den Werten der Organisation, und Irving sei deswegen derzeit ungeeignet, mit den Nets in Verbindung gebracht zu werden. Erst im Anschluss an die Suspendierung entschuldigte sich Irving doch noch öffentlich in einem Instagram-Post.

Der 30-Jährige hatte zuletzt via Twitter einen Link zu dem als antisemitisch kritisierten Film mit dem Titel "Hebrews to Negroes: Wake Up Black America" geteilt, den US-Medien außerdem als rassistisch und frauenfeindlich, homo- sowie islamophob einstuften. Am Mittwoch hatten die Nets gemeinsam mit Irving noch eine Stellungnahme veröffentlicht und jeweils eine Spende über 500 000 US-Dollar an eine Antidiskriminierungs-Organisation angekündigt. Irving vermied allerdings eine direkte Entschuldigung und wurde dafür am Donnerstag auch von NBA-Boss Adam Silver scharf kritisiert. Er sei enttäuscht, schrieb Silver, und kündigte ein Gespräch mit dem Profi an.

Nach seiner Suspendierung veröffentlichte Irving einen Kommentar auf Instagram und entschuldigte sich für den Schmerz, den er Juden bereitet habe. "Ich habe zunächst emotional reagiert, weil ich ungerechtfertigter Weise als Antisemit abgestempelt worden bin, anstelle mich auf den Heilungsprozess meiner jüdischen Brüder und Schwestern zu konzentrieren, die durch hasserfüllten Bemerkungen in der Dokumentation verletzt wurden", schrieb Irving.

Schwächelnder Champion

Die Golden State Warriors haben auch das vierte Spiel ihrer Auswärtsserie verloren. Der Titelverteidiger unterlag am Donnerstag (Ortszeit) bei Orlando Magic 129:130, nachdem es zur Pause eine Zwölf-Punkte-Führung gegeben hatte. Davor hatte es Niederlagen gegen die Charlotte Hornets, Detroit Pistions und Miami Heat gesetzt. Schon am Freitag geht die Auswärtsserie von Stephen Curry und Co. gegen die New Orleans Pelicans zu Ende.

Zum spielentscheidenden Akteur für Orlando avancierte Jalen Suggs. Der 21-Jährige erzielte in den letzten 108 Sekunden der Partie neun seiner insgesamt 26 Punkte. 38 Sekunden vor Spielende traf Suggs einen Dreier zur 129:126-Führung und ließ danach einen erfolgreichen Freiwurf folgen. Nach einem Ballverlust Orlandos hatte Klay Thompson die Chance, die Warriors zum Sieg zu führen, er vergab jedoch seinen Wurf mit der Schlusssirene. Topscorer der Partie war Warriors-Superstar Stephen Curry mit 39 Punkten.

Im zweiten Spiel des Abends bezwangen die Denver Nuggets mit 122:110 die Oklahoma City Thunder. Nuggets-Star Nikola Jokic erzielte mit 15 Punkten, 14 Assists und 13 Rebounds das 79. Triple-Double seiner Karriere. Damit verdrängte der Serbe, in den vergangenen beiden Saisonen zum wertvollsten Spieler der NBA gewählt, Wilt Chamberlain in der NBA-Rangliste vom sechsten Platz. (APA, 4.11.2022)