Annejan Mieras, "Hanno und der Notfall". Mit Ill. v. Linde Faas. Aus dem Niederländ. v. Andrea Kluitmann. € 15,– / 192 Seiten. Gerstenberg, Hildesheim 2022. Ab 9 Jahren

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Ich-Erzähler Hanno hat gerne seine Ruhe – er verbringt oft Stunden damit, aus Metallteilen kleine Tiere zusammenzubasteln. So findet er es ganz schrecklich, sein Zimmer für einige Zeit Pien zu überlassen, deren Mutter sich erholen muss. Pien, über die sich alle lustig machen, mit den ultralangen Armen und den fusseligen, schlappen Zöpfen. Die erste Zeit läuft so schrecklich wie erwartet – die tollpatschige Pien tut sich ständig weh, und Hannos Eltern erlauben ihr Dinge, die er niemals dürfte. Um seines Ärgers Herr zu werden, beginnt er sie zu beobachten und stellt fest, dass sie offenbar in der Nacht länger wach ist. Doch nicht, um verbotenerweise seine Dinge anzugreifen, sondern um etwas in ihr Heft zu schreiben. Diese Gedichte sind am Ende jedes Kapitels zu lesen und vermitteln ganz verknappt ihre Perspektive. Und letztlich stellt sich heraus, dass sie auch etwas mit einer berühmten Dichterin zu tun haben, wenn auch ganz anders, als Pien geglaubt hat.