Die Menschen in Pakistan erlebten 2022 eine der schwersten Überschwemmungskatastrophen der vergangenen Jahre. 1.700 Menschen verstarben, mehr als 30 Millionen mussten ihr Zuhause verlassen.

Foto: APA/AFP/ASIF HASSAN

Nicht weniger als die Unterzeichung eines "historischen Pakts" zwischen den reichsten Ländern und den armen Ländern der Welt fordert UN-Generalsekretär António Guterres im Vorfeld der 27. Weltklimakonferenz COP 27 ("Conference of the Parties" der UN-Klimarahmenkonvention). Ansonsten "sind wir verloren", warnt Guterres gegenüber dem britischen "Guardian" vor einem sich weitenden Graben zwischen dem "entwickelten" Teil der Welt einerseits und den sogenannten "Entwicklungsländern" andererseits.

Am Sonntag beginnt im ägyptischen Scharm El-Scheich die 27. Weltklimakonferenz unter extrem schwierigen Vorzeichen: Der Krieg in der Ukraine, wirtschaftliche Krisen und die galoppierende Inflation sind der Hintergrund, vor dem die Staaten zusammentreten.

Klima-Ungleichheit verschärfte Klimakrise

Ohne einen historischen Pakt könne man eine "katastrophale Situation" nicht vermeiden, sagt der Generalsekretär der Vereinten Nationen. Die reichen Länder hätten dabei versagt, die eigenen Emissionen von Treibhausgasen zu senken, und gleichzeitig ärmeren Ländern nicht die Gelder zur Verfügung gestellt, die für den Umgang mit den extremen Wetterereignissen notwendig wären.

Foto: REUTERS/David 'Dee' Delgado

Diese Klima-Ungleichheit stellt Guterres ins Zentrum: Der eine Teil der Welt sei verantwortlich für den Großteil der Emissionen, während der andere Teil überproportional unter den Folgen der Erderwärmung und den Folgen der Klimakatastrophe leide.

Kipppunkte werden bald überschritten sein

Guterres weigert sich, dabei von einer fast schon apokalyptischen Sprache abzuweichen, wie der "Guardian" schreibt. Denn, so Guterres: Der immer schneller werdende Klimanotstand sei schlimmer denn je. Wir näherten uns Kipppunkten, die den Zusammenbruch des Klimas, wie wir es kennen, unumkehrbar machen würden. Die Schäden, die bei Überschreiten dieser Kipppunkte entstünden, würden es der Menschheit verunmöglichen, den Temperaturanstieg einzudämmen.

Vor allem China und die USA müssten wieder stärker zusammenarbeiten, mahnt Guterres. Ohne die Zusammenarbeit dieser beiden Länder sei es "absolut unmöglich", die aktuellen Trends umzukehren. (lew, 4.11.2022)