Mit dem Fahrrad über die Rollbahn.

Foto: REUTERS/Piroschka van de Wouw

Blockierter Militärtransporter.

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Klebeaktion im Madrider Prado.

Foto: APA / AFP / Extinction Rebellion

Amsterdam – Zahlreiche Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben am Samstag auf der Rollbahn des Amsterdamer Flughafens Schiphol Flugzeuge blockiert. Sie stürmten den Parkplatz, auf dem Privatjets und ein kanadischer Militärtransporter abgestellt sind, und setzten sich vor die Maschinen. Einige ketteten sich auch an Flugzeugen fest. Linienflüge konnten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge planmäßig starten und landen.

Die beiden Organisationen Greenpeace und Extinction Rebellion gaben als Begründung an, der Flughafen sei für sich allein genommen der größte CO2-Emmitent in der Niederlanden. Nach Angaben der Polizei gab es bei der Aktion auch mehrere Verhaftungen. Die Protestaktion dauerte trotz des Eingreifens der Polizei am Samstagnachmittag an.

Rund 500 Demonstrierenden war es gelungen, unter anderem mit Fahrrädern auf das Flughafengelände zu gelangen, während andere im Flughafengebäude für weniger Flüge ab Schiphol und insbesondere gegen Privatjets demonstrierten. Auch Anrainer des Airports, die sich gegen Fluglärm wehren, schlossen sich dem Protest im Flughafen an.

Schiphol selbst teilte mit, man strebe an, bis 2030 CO2-neutral zu arbeiten. Zudem unterstütze man alle Klimaschutzpläne der niederländischen Regierung. Diese hatte zuletzt eine Reduktion der Fluggast-Zahlen auf dem Airport in Aussicht gestellt.

Aktion im Prado

Ein Klimaaktivist und eine Klimaaktivistin haben sich indes im Prado-Museum in Madrid an die Rahmen zweier berühmter Bilder des spanischen Meisters Francisco de Goya geklebt. Auf die Wand zwischen den Gemälden "Die nackte Maja" und "Die bekleidete Maja" schrieben sie "+ 1,5 C", wie auf Videobildern zu sehen war. Im Pariser Klimaabkommen von 2015 ist das Ziel festgehalten, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen und damit die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Schäden an den Bildern selbst verursachten sie dem Augenschein nach nicht.

Die beiden jungen Frauen trugen Hemden mit dem Aufdruck "Futuro Vegetal" (Pflanzliche Zukunft). Diese Gruppe kämpft nach eigenen Angaben gegen die Klimakrise, indem sie für eine Landwirtschaft mit nur noch pflanzlichen Erzeugnissen eintritt.

Hin und her in Linz

In Linz hingegen hatten Klimaaktivistinnen und -aktivisten der "Extinction Rebellion" Samstagmittag geplante Aktionen in Linz kurzfristig abgesagt, am späten Nachmittag aber doch die Waldeggstraße stadteinwärts blockiert, um den "sofortigen Baustopp der klimaschädlichen Autobahn A26", die dort entstehen soll, zu fordern. Fünf Personen saßen auf der Fahrbahn, etwa 20 weitere waren an der um 18 Uhr noch andauernden Aktion beteiligt, berichtete die Polizei der APA.

Der von der Mühlkreis-Autobahn kommende Verkehr wurde Samstagabend umgeleitet. Bereits am Vormittag hatten die Aktivisten die Humboldt- und Dinghoferstraße kurz gesperrt und mit Transparenten auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht. Weitere Störaktionen in Bahnhofsnähe zu Mittag wurden abgesagt. Als Grund nannten sie gegenüber der APA die extreme Alarmbereitschaft und Präsenz der Polizei. Vonseiten der Exekutive hieß es, dass es am Vormittag zu mehreren Identitätsfeststellungen gekommen sei, und Beamten in der Stadt präsent gewesen seien.

Die Aktionen seien gegen den Bau der A26 ("Westring") und die damit verbundene klimaschädliche Politik der Landes- und Bundesregierung gerichtet, so die Klimaaktivisten. (red, APA, Reuters, 5.11.2022)