Josef Herk muss zukünftig mit 4.000 Euro brutto weniger im Monat auskommen.

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Graz – Der steirische Wirtschaftsbund hat seinen Obmann Josef Herk – er ist auch Wirtschaftskammerpräsident im Bundesland – in einer Sitzung am Samstag im Amt bestätigt. Der Beschluss fiel einstimmig, teilte der Wirtschaftsbund am Abend mit. Herk war wegen seiner verschiedenen Bezüge seitens Wirtschaftsbund und Kammer in die Kritik geraten. Am Freitag hatte er sich für die "entstandene Optik" entschuldigt, Kommunikationsfehler eingestanden und Transparenz versprochen.

4.000 Euro monatlich ausgesetzt

Herk bezieht als steirischer Wirtschaftskammerpräsident gemäß bundeseinheitlicher Regelung gut 4.400 Euro brutto zwölf Mal jährlich, dazu kommt ein 50-Prozent-Aufschlag wegen der Größe des Bundeslandes. Als Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich bekommt er 2.000 Euro Aufwandsentschädigung. Dazu kommt dann noch eine Aufwandsentschädigung des Wirtschaftsbundes in Höhe von 4.000 Euro brutto, ebenfalls zwölf Mal im Jahr.

Die Zahlung dieser 4.000 Euro wird nun vorerst ausgesetzt. Es soll nämlich ein Transparenzpaket entwickelt, diskutiert und umgesetzt werden. Bis dieses in zwei oder drei Monaten beschlossen werde, hieß es auf APA-Nachfrage, werden Funktionsentschädigungen – solche bekommen bisher rund 15 Funktionäre des steirischen Wirtschaftsbunds – ausgesetzt. Inhaltlich werde es beim Transparenzpaket um "transparente und effektive Kommunikation und Compliance" gehen. Der Jahresabschluss 2022 sowie die Funktionsentschädigungen der WB-Mandatare sollen veröffentlicht werden. Auch für die Wirtschaftskammer sei Transparenz das Gebot der Stunde, erklärte Herk. Informationen über finanzielle Gebarung und Entscheidungen sollen künftig aktiv kommuniziert werden.

Einstimmige Wiederwahl

In der Sitzung am Samstag bekam Herk von allen 29 anwesenden, stimmberechtigten Mitgliedern der Wirtschaftsbund-Landesleitung ein Ja auf die gestellte Vertrauensfrage. Zehn Stimmberechtigte waren nicht anwesend, sie waren teilweise krank, im Ausland oder anderweitig verhindert, hieß es.

Unos-Bundessprecher Michael Bernhard kritisierte die Ankündigung eines Transparenzpakets in einer Aussendung als "reine PR-Show" und "Flucht nach vorne". Er forderte einen transparenten Umgang mit den Beiträgen der Wirtschaftskammer-Mitglieder. (APA, 5.11.2022)