Gerd Vogt (Daniel Lommatzsch) und sein fünfjähriger Sohn Noah sind spurlos verschwunden, eine große Menge Blut im Schlafzimmer weist auf ein mögliches Verbrechen hin. Die Kommissare Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) ermitteln im Fall "Die Blicke der Anderen" im idyllischen Schwarzwald, der hier ganz und gar nicht idyllisch ist. Gerds Frau Sandra (Lisa Hagmeister) war angeblich in der Nacht nicht daheim. Aber wegen ihres sonderbaren Verhaltens und wegen der Widersprüchlichkeit der Aussagen über ihre Ehe ist sie verdächtig.

"Nicht nur für Jean-Paul Sartre sind die anderen die Hölle, sondern auch für Sandra, an der sich die Ermittler die Zähne ausbeißen. Diesmal haben Tobler und Berg gar keine Zeit für ihr Privatleben, und das ist auch gut so. Es wäre neben dem Spiel von Lisa Hagmeister ohnehin nur abgestunken", schreibt Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD. "Auch Rückblenden und verschiedene Zeitebenen machen diesen 'Tatort' sehenswert. Und so zeigt dieser neunte Fall von Tobler und Berg, dass die persönlichen Dramen im Krimi immer noch die sehenswertesten sind – wenn man es denn gut macht."

Foto: ORF/SWR/Benoît Linder

"Hauptdarstellerin Hagmeister hält selbst in unspektakulären Momenten ein solch hohes Energielevel, dass wir automatisch in ihr undurchschaubares Leben gezogen werden", so Christian Buß im "Spiegel".

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"'Die Blicke der Anderen' (Regie: Franziska Schlotterer, Buch: Bernd Lange) entwickelt sich schnell zur Milieustudie aus dem höllischen Stadtrandparadies, wo Schwiegermutter und pensionierte Grundschullehrerin Lufthoheit haben und gegen alles hetzen, was sie nicht kennen. Gleichzeitig ist dieser 'Tatort' ein sehr solider Whodunit, der seine Spannung aus der psychologischen Undurchsichtigkeit aller Beteiligten zieht", heißt es bei Claudia Tieschky in der "Süddeutschen Zeitung".

Jetzt sind Sie an der Reihe: Wie hat Ihnen dieser "Tatort" gefallen? (red, 6.11.2022)

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