Ein Foto von einem Zimmer mit Fernrohr hat die Reiselust der Autorin geweckt.

Foto: Vila Planinka / Slovenija

Im Hotel Vila Planinka gehen um punkt 23 Uhr die Lichter in den öffentlich Bereichen aus – ebenso wie im ganzen Dorf –, damit der Hauptdarsteller glänzen kann: die Sterne.

Foto: Vila Planinka / Slovenija

Rund ums Haus ist viel Ruhe, nur Schafe grasen und Kuhglocken bimmeln.

Foto: Vila Planinka / Slovenija

Die Vila Planinka ist ideal, um so richtig faul zu sein.

Foto: Vila Planinka / Slovenija

Das Öko-Hotel Vila Planinka, ein markanter Bau aus Holz, fügt sich ideal in die Landschaft ein.

Foto: Vila Planinka / Slovenija

Eigentlich hat ein Foto die Reiselust in mir geweckt: Darauf zu sehen ist ein gemütliches Zimmer, mit viel naturbelassenem Holz und Schaffellen auf dem Bett. Das allein wirkt schon ziemlich verlockend, aber der Clou ist dieses Fernrohr, das direkt vor einem riesigen Fenster steht. Was gibt es dort zu sehen?

Licht aus!

Im slowenischen Öko-Hotel Vila Planinka gehen um punkt 23 Uhr die Lichter in den öffentlich zugänglichen Bereichen aus – ebenso wie im ganzen Dorf –, damit der eigentliche Hauptdarsteller glänzen kann: Die Sterne strahlen hier nicht nur besonders hell, sondern heben sich auch malerisch von den imposanten Gipfeln der Steiner Alpen und der Karawanken ab. Die Sonnenuntergänge sind spektakulär, dann leuchtet alles rot. Am schönsten ist es zur kleinen, am Hügel gelegenen St. Oswald-Kirche aufzubrechen, sobald es dunkel wird. Eine kleine Bank auf der Seitenwand der Kirche lädt zum Rasten ein, der Blick schweift über das grüne Tal und zum Himmel, wo man das Gefühl hat, in die ganze Milchstraße eintauchen zu können. Und das Beste daran: Ruhe, wohin man auch hört. Hin und wieder bimmeln vereinzelt Kuhglocken.

Auf dem Weg nach Bled

Jezersko ist zwar berühmt, weil es eines der ersten Bergsteigerdörfer Sloweniens gewesen ist, aber eigentlich fahren die meisten Touristen einfach durch, wenn sie von Österreich auf dem Weg nach Bled oder zu anderen, bekannteren Zielen in Slowenien sind. Jezersko ist deshalb herrlich verschlafen, man fühlt sie wie in den 1950er-Jahren: Als wäre die Zeit stehen geblieben.

Im Grunde gibt das Straßendorf nicht viel her, ein kleiner, unscheinbarer Supermarkt und eine Tankstelle. Direkt daneben liegt das Öko-Hotel Vila Planinka, ein markanter Bau aus Holz, der sich ideal in die Landschaft einfügt. Von der Sauna blickt man direkt in den Wald, die Zutaten fürs Essen stammen aus der Region. Und man merkt auch hier, mit wie viel Liebe zu lokalen Zutaten in Slowenien gekocht wird – nicht ohne Grund ist man in diesem Land stolz auf seine Haubendichte. Sommelier Marko Koren ist Lokalpatriot, er wird nicht müde, von den speziellen Böden in Slowenien zu schwärmen. Zu fast jedem Wein hat er eine interessante Geschichte parat.

Das Wesentliche

Natürlich kann man wandern gehen oder im Hotel ein E-Bike ausleihen, um im Schnelltempo auf die umliegenden Berge zu kommen. Aber eigentlich ist die Vila Planinka auch ideal, um so richtig faul zu sein. Hinter dem Hotel liegt eine kleine Kapelle (bei den Messen wird sehr schön und inbrünstig gesungen) sowie ein Friedhof, in den Wäldern blüht Frauenschuh, und die Nachbarin hat eine schwarze Katze, die gern in der Sonne liegt. Man hat das gute Gefühl, absolut nichts zu verpassen, und sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können: die kleinen, unscheinbaren Sensationen des Lebens. Und das Fernrohr im Zimmer. (Karin Cerny, 14.11.2022)