Heinz-Christian Strache bei Kurt Krömer in "Chez Krömer".

Foto: screenshot, youtbe

"Und, sind Sie wieder froh, dass Sie wieder heim im Reich sind?", fragt Komiker Kurt Schrömer zu Beginn seiner RBB-Sendung "Chez Krömer" am Dienstagabend. Zu Gast ist Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache. "H.-C. Strache kennt in Deutschland kein Schwein, aber jeder den Ibiza-Mann. Das ist doch auch ein Erfolg, oder?", leitet Krömer ein. Man weiß gleich, wohin die Reise geht, Krömer steht für Brachialhumor und nicht für die feine Klinge.

Es ging dann gleich um Mensuren, Burschenschaften, Wehrsportübungen (Krömer: "Lupenreiner Nazi, aber ohne Hakenkreuz"). Später dann darum, ob Strache was mit Haider hatte und er sich "hochgebumst" hat. "Das war nicht mein Zugang", antwortet da Strache trocken. Und man muss Strache dafür bewundern, dass er nicht einfach aufstand und ging.

rbb

Krömer ist in Fahrt ("Sie haben Scheiße gebaut am laufenden Band", "Glauben Sie den Schwachsinn, den Sie erzählen?", "Wo wollen Sie denn hin?", "Sie sind doch politisch tot"), Strache bleibt oft wenig Zeit zu antworten. "Wie sollen wir Sie denn darstellen", will Krömer von Strache wissen. "Einfach menschlich, mit allen Fehlern, die jeder hat", antwortet Strache ganz ernst. Krömer darauf: "Aber Sie haben nur Fehler, da kommt der Fehler auf zwei Beinen aus Österreich."

Auch Strache versucht es dann mit Sprüchen wie "Lieber ein Haus im Grünen als einen Grünen im Haus" und will auf erfolgreiche Regierungsarbeit hinweisen. Krömers politischer Vorschlag für Strache: "Machen Sie doch was mit Frauke Petry."

Nein, das war nicht lustig. Ganz und gar nicht. Es war zum Fremdschämen. Man schämte sich diesmal gar nicht so sehr für Heinz-Christian Strache, zum Schämen war vor allem der Auftritt von Kurt Krömer. Bleibt die Frage, warum sich Strache das antat. "Humor ist, wenn man trotzdem lacht", schreibt er auf Facebook. Wenn es nur zum Lachen gewesen wäre. (Astrid Ebenführer, 9.11.2022)