"Campbell's Soup" von Andy Warhol.

Foto: AP / Eric Risberg

Canberra – In der Australischen Nationalgalerie in Canberra haben sich Klimaaktivistinnen am Mittwoch an transparenten Abdeckplanen über Andy Warhols berühmten "Campbell's Soup"-Siebdrucken festgeklebt. Wie das Hauptstadtmuseum mitteilte, wurden die Kunstwerke bei der Aktion nicht beschädigt. Die Mitglieder der Gruppe Stoppt Subventionen für fossile Brennstoffe in Australien sprühten auch Graffiti auf die Planen. Das Museum wollte die Aktion nicht weiter kommentieren.

Auf sozialen Netzwerken kursierte Videomaterial, das zwei protestierende Frauen bei der Aktion zeigt. "Andy Warhol hat in dieser ikonischen Serie den verrückt gewordenen Konsumismus dargestellt", sagte Bonnie Cassen von der Aktivistengruppe in einer Erklärung. "Und jetzt haben wir einen verrückt gewordenen Kapitalismus. Familien müssen sich zwischen Medikamenten und Lebensmitteln für ihre Kinder entscheiden, während die Unternehmen für fossile Brennstoffe Rekordgewinne einfahren."

Protestserie in Museen

Seit einigen Wochen veranstalten Klimaaktivisten in Kunstmuseen weltweit ähnliche Protestaktionen. Am vergangenen Samstag klebten sich Aktivistinnen im Prado-Museum in Madrid an Gemälden des Barockmeisters Francisco de Goya fest. Am Tag zuvor schütteten Umweltschützer der Gruppe Letzte Generation Erbsensuppe auf ein Gemälde von Vincent van Gogh in Rom. Davor wurde ein Bild von Claude Monet im Museum Barberini in Potsdam mit Kartoffelbrei beworfen.

Auch die "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci im Louvre und das "Mädchen mit dem Perlenohrring" von Johannes Vermeer in Den Haag waren bereits Ziel von ähnlichen Protestaktionen. Vor einem Monat hatten sich zwei Klimaaktivisten im australischen Melbourne an einem Picasso-Gemälde festgeklebt. Da alle betroffenen Kunstwerke hinter Glas waren, blieben sie unbeschädigt. (APA, 9.11.2022)