Es ist kein gewöhnliches Café in der Blumenstockgasse im ersten Wiener Gemeindebezirk. Beim Betreten wird man von fünf Katzen begrüßt, die einem schnurrend um die Beine streichen; auf dem Boden verstreut liegen allerlei Spielsachen für die Stubentiger. Vor zehn Jahren brachte Takako Ishimitsu die Idee der Katzencafés nach Wien und eröffnete das Café Neko. Nun sucht sie einen Nachfolger. "Meine Katzen sind schon alt, eine ist auch schon krank. Die Katzen haben zehn Jahre sehr gut gearbeitet. Sie sollten in Pension gehen. Ich werde mit ihnen gehen und mich um sie kümmern", erklärt die Inhaberin ihre Entscheidung. Seit der Eröffnung 2012 sei das Café stabil gewachsen, sodass sie es sorglos einer anderen Person übergeben könne.

Besitzerin Takako Ishimitsu mit Kater Luca – adoptiert aus dem Wiener Tierschutzhaus.
Foto: Heribert Corn

"Irgendwas mit Katzen"

Voraussetzung für Interessierte: die Tierhalterprüfung und eine Berechtigung für das Gewerbe der Gastronomie. Ishimitsu habe bereits viele Anfragen erhalten, mit fünf Personen auch schon Gespräche geführt. "Die waren noch nicht ganz die Richtigen", sagt sie. Besonders wichtig sei ihr, dass das Café als Katzencafé oder -restaurant weitergeführt werde. "Irgendwas mit Katzen auf jeden Fall. Die Menschen brauchen Katzen", ist sich Ishimitsu sicher. Das sehe sie auch an ihrer Kundschaft. Jüngere Menschen würden genauso kommen wie ältere. Aber auch Reisende, die ihre Katzen vermissen, seien immer wieder dabei.

Das Katzencafé ist an die Bedürfnisse der fünf Katzen angepasst und verfügt beispielsweise über eine Fußbodenheizung.
Foto: Heribert Corn

Katzen machen glücklich

"In Japan ist es schon lange bekannt, dass Katzen auf den Menschen positive Effekte haben, besonders wenn man Stress hat", sagt Ishimitsu. Und auch Studien zeigen vielfach: Katzen machen glücklich und sind gut für die Gesundheit. So sollen Menschen, die eine Katze halten, beispielsweise ein geringeres Risiko für Herzinfarkte haben. Ishimitsu sieht ihre Aufgabe, die Katzencafékultur in Österreich zu etablieren, als erfüllt an. Bis das Café einen neuen Betreiber gefunden hat, will sie mit ihren fünf Katzen aus dem Wiener Tierschutzhaus noch dort bleiben. Dann möchte Ishimitsu aus der Ablösesumme eine kleine Grünfläche für die Katzen erwerben und sich um diese kümmern. (Judith Steinkellner, 14.11.2022)