Auf Twitter wurde ein Drachenlord-Profil neu angelegt. Ob wirklich Winkler dahinter steht, ist unbekannt.

Foto: Twitter/Rainer Winkler

"Die sadistische Jagd auf den Drachenlord" titelte "Der Spiegel" Anfang November ein Interview mit dem Youtuber Rainer Winkler. Es geht um seine Flucht vor einem "Mob aus Hatern", der ihn bis heute verfolgt, und soll zeigen, wie "überfordert der Staat beim Cybermobbing" ist. Nun hat sich Netflix die Rechte an dieser über Jahre laufenden Geschichte gesichert und will das Leben von Winkler 2023 in Form einer Dokumentation veröffentlichen.

Dokumentation und Podcast

Bereits vor Wochen tauchte der Vertrag zwischen Netflix und Winkler in einer Telegram-Gruppe auf, wo auch die Höhe der Bezahlung bekannt wurde. In den Kommentaren heißt es, dass ein Mitarbeiter eines Jobcenters zu der Veröffentlichung beigetragen hat. Winkler ist aktuell ohne festen Wohnsitz und auch ohne Beruf. Sein Geld verdiente er in den letzten Jahren ausschließlich über seinen Youtube-Channel. Nach zahlreichen Beschwerden aufgrund von kontroversen Aussagen wurde der Kanal jedoch gesperrt.

Am Dienstag wurde Winkler in Nürnberg gesehen, zusammen mit dem Netflix-Deutschland-Mitarbeiter Nils Bökamp. Abseits dieser Dokumentation kündigte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) eine Podcast-Reihe mit dem "Drachenlord" an. Mit dem Titel "Wer hat Angst vorm Drachenlord" soll demnächst im Rahmen des "Cui Bono"-Podcasts mehr über das Leben von Winkler verraten werden.

Verfolgt

Material gibt es in jedem Fall genug. Sieht man sich auf Telegram oder Youtube um, gibt es zahlreiche Nutzer, die sich gegenseitig über den Standort von Winkler auf dem Laufenden halten. Der Betreiber eines Youtube-Kanals echauffierte sich am Mittwoch darüber, dass es sich Winkler in der Bäckerei Beck "sehr wohnlich" eingerichtet hat, weil er dort in der Lobby mit Headset und Laptop zu sehen war.

Auf Telegram wird inzwischen der Deal mit Netflix diskutiert. Dort ist etwa zu lesen, dass sich "echte Mobbingopfer" nicht in solch eine Situation bringen und dann auch noch davon profitieren würden. Außerdem wird darauf hingewiesen, sich von Netflix und Winkler nicht provozieren zu lassen. Die Anwesenheit in Nürnberg sei Absicht gewesen, um "Hater"-Aktionen für die Dokumentation aufzuzeichnen. Man solle lieber "nichts" tun – dann würde der Film ein Reinfall werden. (red, 10.11.2022)