Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian warnt vor "negativen Auswirkungen" auf die Zusammenarbeit mit dem Westen.

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Teheran – Der Iran hat die internationale Staatengemeinschaft erneut vor einer Einmischung in innere Angelegenheiten gewarnt. Nach einem Telefonat zwischen Außenminister Hussein Amirabdollahian und UN-Generalsekretär António Guterres warnte der Minister vor "negativen Auswirkungen" auf die Zusammenarbeit mit dem Westen. Hintergrund ist eine für den November geplante Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats, die sich mit der staatlichen Gewalt gegen die Proteste im Iran befassen soll.

Auslöser der Proteste war der Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Sie starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

Junge Spanierin wird im Iran festgehalten

Zudem ist im Iran eine junge Spanierin verschwunden. Die 24-Jährige sei vor einigen Tagen festgenommen worden, berichtete die iranische Menschenrechtsorganisation HRANA, die ihren Sitz in den USA hat. Die Frau sei "in Gewahrsam der iranischen Behörden", teilte das spanische Außenministerium der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag mit.

Vor rund zwei Wochen war bereits ein 41-jähriger spanischer Fußballfan, der von seiner Heimat aus zu Fuß auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Katar war, im Iran zunächst spurlos verschwunden. "Beide sind derzeit in Gewahrsam der iranischen Behörden", teilte das spanische Außenministerium mit. Man bemühe sich "intensiv, dass die Situation so schnell wie möglich geklärt wird".

Die Gründe, die zur Festsetzung der beiden Spanier geführt haben, wurden vorerst nicht bekanntgegeben. Die Familien würden aber über jede Entwicklung informiert. Laut Medienberichten soll die sozial engagierte Spanierin an einer Demonstration gegen die iranische Regierung teilgenommen haben. (APA, red, 11.11.2022)