Die US-Schauspielerin Jennifer Aniston hat kürzlich ein sehr persönliches Thema publikgemacht, das viele Frauen (und Männer) schmerzlich nachvollziehen können: die Erfahrung und den Umgang damit, dass sich das Wunschkind trotz aller Bemühungen nicht einstellen will.

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Teils warten Paare jahrelang auf diesen ersehnten Anblick – manchmal bleibt er auch gänzlich aus.
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Wenn es schwierig ist, schwanger zu werden

Versucht ein Paar, schwanger zu werden, und gelingt dies nicht mühelos, beginnt man oftmals, strategisch vorzugehen. Monat für Monat haben viele Betroffene gezielt unter Berücksichtigung der fruchtbaren Tage Sex, also ganz nach Kalendervorgabe – was mit Lust bald weniger zu tun hat, als dass es in Stress ausarten kann. Funktioniert es dennoch nicht, schwanger zu werden, kann für Paare, die gemeinsam eine Familie gründen wollen, eine langwierige, kostspielige und emotional anstrengende Odyssee beginnen. Am Anfang stehen meist Tests, etwa solche der Spermien- und Eizellenqualität, um die physische Ursache herauszufinden, warum keine Befruchtung gelingt. Auch wenn man derlei nicht beeinflussen kann: Steht fest, an wem es liegt, hat der Part, an dem die Schwangerschaft bislang gescheitert ist, womöglich auch noch Schuldgefühle. Was folgen kann, sind zahllose Facharzt- und Spezialklinikbesuche und Strategien von der Hormonspritze über die IVF-Behandlung bis hin zur Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI). Bleibt der Erfolg aus, kann mit jedem negativen Schwangerschaftstest der Frust größer und die bange Frage drängender werden, ob sich der Kinderwunsch überhaupt noch erfüllen wird – und die biologische Uhr tickt.

Singles sehen sich allerdings mit noch ganz anderen Herausforderungen konfrontiert: Hat man als Frau in einem gewissen Alter zwar einen Kinderwunsch, aber keinen passenden Partner, empfindet man vielleicht einen besonders großen Leidensdruck und irgendwann Torschlusspanik. Strategien von der Samenspende bis zum Einfrieren der Eizellen für einen späteren Zeitpunkt können hilfreich sein – doch ist dies in Österreich nicht ohne weiteres möglich, und nicht jede Frau kann sich überhaupt vorstellen, Alleinerziehende zu sein.

Ungewollt kinderlos

Zusätzliches Leid entsteht oftmals durch unqualifiziertes Nachfragen aus Familie und Freundeskreis, wann man denn endlich ein Kind bekommen werde – oftmals von Menschen, denen man das Ausmaß seiner vergeblichen Bemühungen ganz gewiss nicht en détail auf die Nase binden will. Emotional kann es in dieser Zeit sehr herausfordernd sein, das Familienglück anderer mitzuerleben – und vielleicht im Freundeskreis außen vor zu sein, während ein Paar nach dem anderen ein Kind bekommt. Am Ende stehen eigentlich nur zwei mögliche Szenarien: Der unerfüllte Kinderwunsch erfüllt sich doch noch irgendwann, oder dies gelingt nicht. In diesem Fall hat man die Wahl, es mit Alternativen wie Adoption, Pflegeelternschaft und Co zu versuchen – oder muss irgendwie seinen Frieden damit machen, dass man als Paar trotz allem kinderlos bleibt.

Unerfüllter Kinderwunsch: Wie haben Sie das (mit)erlebt?

Ist oder war ein unerfüllter Kinderwunsch in Ihrem Leben ein Thema? Was haben Sie alles versucht, und waren Ihre Bemühungen letztlich von Erfolg gekrönt? Und falls es nicht geklappt hat: Wie sind Sie als Single oder als Paar damit umgegangen? Tauschen Sie sich im Forum aus! (Daniela Herger, 16.11.2022)