Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), Kommisaar Frank Thiel (Axel Prahl) mit Rechtsmedizinerin Silke Haller (Chrisine Urspruch) im neuen "Tatort" aus Münster.

Foto: ORF, WDR, Kost

Gerade ging es noch so lustig her auf einer Party, zu der alle Wichtigen und solche, von denen man glaubt, dass sie wichtig sind, eingeladen sind. Der Anwalt Friedhelm Fabian (Jan Georg Schütte) und seine Frau Veronika (Proschat Madani) wandern nach Südamerika aus, Angeber-Professor Boerne (Jan Josef Liefers) liefert eine launige Rede, in der es – wie könnte es auch anders sein – vor allem um ihn geht.

Immerhin erfahren wir, dass Veronika sowas wie seine große Liebe in seinem Leben ist. Während Boerne also über sich redet, wird in einem anderen Teil von Münster eine Leiche gefunden, der Jurist Nikolas Weber (Hadi Khanjanpour) wurde erschossen. Ein Verdächtiger ist rasch zur Hand, immerhin war Nikolas der Anwalt des Klischee-Mafiosos Nino Aqostini (Claudio Caiolo), er weiß viel über dessen kriminelle Machenschaften. Offensichtlich mehr als ihm guttat. Aber so einfach ist die Sache nicht, immerhin müssen rund 90 Sendeminuten gefüllt werden. Die sich diesmal recht lange ziehen.

Während Thiel im Mordfall ermittelt, wird Fabian entführt, freilich hängen der Mord an Weber und Fabians Entführung zusammen. Was die beiden verbindet, wird dann im weiteren Verlauf geklärt. Boerne und Thiel turteln miteinander wie immer, haben das eine oder andere Geheimnis voreinander, die Dialoge und die Story sorgen aber in der Folge "Ein Freund, ein guter Freund" aus Münster (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD) für mäßig humorige Unterhaltung. Da helfen auch die inflationär eingesetzten Splitscreens nichts.

Was hängen bleibt: Auch Professor Boerne hat Gefühle. Und: Traue niemanden, auch nicht deinem besten Freund. (Astrid Ebenführer, 13.11.2022)