In Vorarlberg dominiert eine Mannschaft.

Foto: APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Es war richtig was los im Reichshofstadion in Lustenau.

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Lustenau – Austria Lustenau hat auch das zweite Ländle-Derby der Saison für sich entschieden. Der Aufsteiger bezwang am Samstag in der 16. Runde der Fußball-Bundesliga den SCR Altach mit 3:0 (2:0) und überwintert somit auch tabellenmäßig als Vorarlbergs Nummer eins. Außerdem endete für Lustenau die Serie von zehn sieglosen Liga-Spielen. Altach wartet bereits seit über acht Jahren auf einen Derbysieg gegen die Austria.

In einem mit 4.600 Zuschauern ausverkauften Reichshofstadion brachte Pius Grabher Lustenau früh in Führung (8.). Mit dem Pausenpfiff erhöhte Bryan Teixeira per Elfmeter auf 2:0 (45+6.), kurz nach Wiederbeginn schnürte er seinen Doppelpack (51.). In Hälfte zwei war die Partie aufgrund des Abrennens von Feuerwerkskörpern für einige Minuten unterbrochen. Der Lustenauer Erfolg geht auch in dieser Höhe in Ordnung, Altach bot im Derby eine desolate Vorstellung.

Große Kulisse

Lustenau-Trainer Markus Mader musste im Vorfeld des Spiels zwei Innenverteidiger vorgeben. Kapitän Matthias Maak fehlte verletzt, Darijo Grujcic Gelb-Rot gesperrt. Jean Hugonet bildete mit Anderson und Adriel das Innenverteidiger-Trio. Altach-Coach Miroslav Klose hatte nach zuletzt passablen Leistungen wenig Grund für Veränderung. Einzig Bakary Nimaga ersetzte den Gelb-gesperrten Nosa Edokpolor.

Lustenau legte vor einer stimmungsvollen Kulisse fulminant los, die Partie spielte sich von Beginn an großteils in der Hälfte der Gäste ab. Bereits in Minute acht münzte das Heimteam die Überlegenheit in ein Tor um. Grabher konnte nach Vorarbeit von Lukas Fridrikas alleinstehend von der Strafraumgrenze einschieben. Der Ur-Lustenauer erzielte somit ausgerechnet in einem Derby sein erstes Bundesliga-Tor.

In der Folge blieb die Austria die spielbestimmende Mannschaft. Altach gelang nur selten ein Kombinationsspiel über mehrere Stationen, nennenswerte Chancen gab es keine. Dies änderte sich nach gut einer halben Stunde. Alexis Tibidi verfehlte das Tor aus kurzer Distanz (35.), im Anschluss scheiterte Jan Jurcec zweimal an Domenik Schierl (39., 42.). Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es auf der Gegenseite noch einmal turbulent. Felix Strauss brachte Teixeira im Strafraum zu Fall, den fälligen Elfmeter verwandelte der gefoulte Spieler selbst zur verdienten 2:0-Halbzeitführung (45+6.).

Ein Feuerwerk

Die erste Chance im zweiten Spielabschnitt verbuchten die Gäste aus Altach, Tibidi fand in Schierl seinen Meister (50.). Praktisch im Gegenzug lupfte Torben Rhein den Ball sehenswert in den Lauf von Hakim Guenouche, welcher den Ball ideal querlegte, sodass Teixeira noch nur einschieben musste (51.) – die Vorentscheidung in diesem Spiel.

Nach knapp einer Stunde unterbrach Schiedsrichter Gerhard Grobelnik die Partie aufgrund des Abbrennens von Feuerwerkskörper seitens der Gästefans für einige Minuten. Altach erspielte sich nach Wiederbeginn kaum gefährliche Aktionen, Lustenau verwaltete die Führung bis zum Spielende souverän. (APA, 12.11.2022)

Fußball-Bundesliga (16. Runde):

SC Austria Lustenau – SCR Altach 3:0 (2:0). Lustenau, Reichshofstadion, 4.600 Zuschauer, SR Grobelnik.

Tore:

1:0 ( 8.) Grabher

2:0 (45+6.) Teixeira (Elfmeter)

3:0 ( 51.) Teixeira

Lustenau: Schierl – Gmeiner (67. Diaby), Anderson, Hugonet, Adriel, Guenouche (94. Berger) – Rhein (82. Türkmen), Grabher, Surdanovic – Fridrikas (82. Schmid), Teixeira (93. Küng)

Altach: Casali – Bukta (68. Thurnwald), Strauss (60. Tartarotti), Haudum, Zwischenbrugger, Jurcec – Bischof, Jäger, Nimaga (46. Amankwah), Tibidi (81. Abdijanovic) – Nuhiu

Gelbe Karten: Anderson, Gmeiner, Schierl, Grabher bzw. Jäger, Strauss, Tibidi

Stimmen

Markus Mader (Lustenau-Trainer): "Ich bin froh, dass meine Mannschaft heute gezeigt hat, dass wir doch noch gewinnen können. Das Anlaufverhalten der Stürmer war sehr gut, dadurch konnte Altach keinen geordneten Spielaufbau durchführen. Zusätzlich hatten wir ein kompaktes Mittelfeld, eine souveräne Defensive und einen Tormann, der alles gehalten hat. Eine perfekte Mannschaftsleistung, ich bin stolz auf die Truppe. Jetzt gehen wir mit einem großartigen Gefühl in die Winterpause."

Miroslav Klose (Altach-Trainer): "Der Gegner hat uns vorgemacht, wie wir das Spiel heute bestreiten wollten. Mit dieser Gier und der Galligkeit, sie waren in jeder Aktion wach und haben den Kopf immer oben gehabt, und das haben wir gar nicht auf den Platz gebracht. Wir waren mutlos und verunsichert wenn wir den Ball hatten, keiner wollte die Verantwortung übernehmen. Jetzt sind wir wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt und haben nun viel zu lange Zeit, um das aufzuarbeiten."

Pius Grabher (Lustenau-Kapitän): "Wir hatten keine einfache Phase in den letzten Wochen, haber uns aber vorgenommen, dass wir heute alles reinhauen wollen. Und jetzt der Dosenöffner zu sein in einem Derby für meinen Verein, ich bin ja nicht gerade bekannt für Tore, aber es ist umso besser wenn es in so einem Spiel dann klappt. Allgemein kann ich meiner Mannschaft nur ein Riesen-Kompliment machen."