Das Pixel 6a (im Bild) soll – wenig überraschend – kommendes Jahr einen Nachfolger bekommen. Erste Details dazu klingen schon vielversprechend.

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Mit dem Pixel 6a hat Google seine Herangehensweise an Mittelklasse-Smartphones verändert. Statt, wie in dieser Sparte üblich, einen schwächeren Prozessor zu verwenden, nutzt dieses schlicht den gleichen Chip wie die High-End-Modelle aus der Pixel-6-Serie. Die Unterschiede zu den großen Geräten sind an anderer Stelle zu finden – etwa bei der Kamera, fehlenden Features wie drahtlosem Laden oder bei der Beschränkung auf einen 60-Hz-Bildschirm.

Ausblick

Insofern ist es fast schon überraschend, was aktuell über das Pixel 7a zu hören ist – will doch Google offenbar bei all diesen Themen nachbessern. Das behauptet zumindest der Softwareentwickler Kuba Wojciechowski, der schon in der Vergangenheit durch zuverlässige "Leaks" zu Pixel-Geräten aufgefallen ist. Die Quelle ist hierbei einmal mehr der Quellcode von Android selbst.

Während das Pixel 6a mit dem IMX363 exakt denselben Kamerasensor verwendet, der bei Google seit dem Pixel 2 zum Einsatz kommt, soll es mit dem Pixel 7a endlich ein Upgrade geben. So soll bei diesem ein Sony IMX787 verwendet werden, das ist ein 64-Megapixel-Sensor mit einer Größe von 1/1,7 Zoll. Im Vergleich zum Vorgängerchip (1/2,55 Zoll) verspricht dieser also deutlich lichtstärkere Aufnahmen, mit dem Samsung GN1 aus dem Pixel 7 (1/1,3 Zoll) kann er aber auch nicht ganz mithalten. Ebenfalls interessant: Auch die Ultraweitwinkelkamera soll gewechselt werden, und zwar auf einen bisher noch unveröffentlichten 13-Megapixel-Sensor namens IMX712.

Kein Pixel Ultra

Mit all dem werden übrigens auch die Träume von einem "Pixel Ultra" begraben – handelt es sich bei diesem Gerät doch um exakt jenes unter dem Codenamen "Lynx" laufende Device, das manche für ein drittes Top-Smartphone für die 7er-Reihe gehalten haben. Was sich allerdings verändert hat: In früheren Tests war für dieses Board zusätzlich ein Samsung-GN1-Sensor gelistet, dieser wurde nun gestrichen. Es dürfte sich also schlicht um ein Test-Set-up von Google für die Entwicklung der nächsten Hardwaregeneration gehandelt haben.

Warum ist sich Wojciechowski nun so sicher, dass es bei "Lynx" um das Pixel 7a geht? Einfach weil Google das selbst so sagt. Im Code wird das entsprechende Gerät explizit als "Pixel 22 Mid-range" bezeichnet. Die Jahreszahl dürfte hier wohl schlicht ein Fehler sein.

Wichtige Updates

Andere Details, die der Entwickler aufgespürt hat, sind nicht minder interessant. Demnach soll das Pixel 7a das erste Mittelklasse-Smartphone von Google sein, das drahtloses Laden unterstützt. Aus anderer Quelle will Wojciechowski erfahren haben, dass zwar weiter ein FHD+-Display zum Einsatz kommen soll, dieses aber nun mit 90 Hz getaktet ist statt der bisher in dieser Reihe gewohnten 60 Hz. Beides waren zentrale Kritikpunkte am Pixel 6a.

Ein weiteres Detail ist eher für Spezialisten von Interesse: Google wechselt offenbar auf neue Chips für WLAN und Bluetooth. Ein passender Kombichip soll künftig von Qualcomm statt wie bisher von Broadcom geliefert werden. Derselbe Wechsel soll auch für das Pixel 8 vorgesehen sein, die Gründe sind unbekannt.

Unterschiede

Sollte Google den Preis in der Region von 450 Euro beibehalten, wirft das natürlich die Frage auf, ob sich der Aufpreis zum Pixel 7 noch rentiert. Immerhin hätte man damit zwei zentrale Nachteile der a-Reihe beseitigt und bei der Kamera aufgeholt. Umgekehrt heißt das auch, dass man für das Pixel 8 wohl das kleinere Modell etwas aufbessern muss, um sich vom 7a stärker abzuheben.

Offen bleibt vorerst auch, wann das Pixel 7a erhältlich sein soll. Beim Pixel 6a war dieser Zeitpunkt mit Ende Juli recht spät im Jahr gewählt – und damit auch knapp vor der nächsten High-End-Pixel-Generation. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass dies eine durch die Effekte der Covid-19-Pandemie ausgelöste Verlegenheitslösung war. Insofern könnte es durchaus sein, dass Google wieder zu früheren Zeitplänen zurückkehrt und das Pixel 7a schon im Mai vorstellt. (Andreas Proschofsky, 14.11.2022)