Tesla betreibt ein riesiges Netzwerk an Ladestationen.

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Mehr als 35.000 Supercharger-Ladestationen hat Tesla weltweit im Einsatz. Ein Netzwerk, das dank direkter Einbindung in die Software eigener Elektroautos eine optimierte Routenplanung ermöglicht. Der verwendete Stecker ist allerdings proprietär, wer ein Auto anderer Hersteller fährt, kann dieses also nicht an den Stationen des US-Konzerns aufladen.

Das soll sich jetzt ändern. Tesla hat Ende vergangener Woche angekündigt, den eigenen Ladestandard für andere Hersteller zu öffnen. "Mit mehr als einem Jahrzehnt Nutzung und 20 Milliarden EV-Lademeilen ist der Tesla-Ladeanschluss der bewährteste in Nordamerika", schreibt das Unternehmen in seinem Blog. Das System soll künftig North American Charging Standard (NACS) heißen – und sich, wie der Name bereits nahelegt, zum Ladestandard in den USA entwickeln.

Neuer Standard

Tesla bewirbt in seinem Blogbeitrag nicht nur die eigene Technologie, sondern spricht explizit die mutmaßlichen Vorteile gegenüber dem Combined Charging System (CSS) an. So sei das eigene System deutlich kleiner, außerdem habe man 60 Prozent mehr Ladestationen, die NACS-kompatibel sind.

Laut "Golem" dürfte Tesla mit dem Vorstoß ein bestimmtes Ziel verfolgen: zu verhindern, dass sich der CSS-Standard in den USA durchsetzt. Würde dieser Realität werden, müsse Tesla seine Autos entweder umrüsten oder einen entsprechenden Adapter beilegen, heißt es in dem Bericht. In Europa werde das Model 3 bereits mit CSS-Anschluss ausgeliefert.

Einfache Übernahme

Firmen, die den NACS-Standard für die eigenen Fahrzeuge übernehmen wollen, können die Design- und Spezifikationsdaten direkt auf Teslas Webseite herunterladen. Gleichzeitig arbeitet Tesla laut eigenen Angaben "aktiv mit relevanten Normungsgremien zusammen, um den Ladeanschluss von Tesla als öffentlichen Standard zu kodifizieren". (red, 14.11.2022)