Russlands Außenminister Lawrow – laut eigenen Angaben wohlauf.

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Bali – Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat sich nach Berichten über einen Krankenhausaufenthalt auf der Ferieninsel Bali wohlauf gezeigt – und in kurzer Hose. Der 72-Jährige ließ am Montag ein Video veröffentlichen, das ihn beim Lesen auf einer Terrasse mit Palmen und Meer im Hintergrund zeigt. Lawrow nimmt auf der indonesischen Ferieninsel als Vertreter von Wladimir Putin am G20-Gipfel führender Industrie- und Schwellenländer teil.

Der Kremlchef hatte seine Teilnahme am Treffen der Staats- und Regierungschefs wegen des Ukraine-Kriegs abgesagt. Lawrow trug in dem Video, das sein eigenes Ministerium veröffentlichte, ein blaues T-Shirt mit Krone und dem Schriftzug Basquiat – eine Erinnerung an den 1988 gestorbenen US-Künstler Jean-Michel Basquiat. Er berichtete, dass er sich auf seine Auftritte beim Gipfel an diesem Dienstag vorbereite. Zuvor hatten auf Bali Berichte die Runde gemacht, dass Lawrow – einer der dienstältesten Außenminister weltweit – gleich nach seiner Ankunft am Abend zuvor aufgrund von Herzproblemen ins Krankenhaus gebracht werden habe müssen.

"Wir werden morgen die Abschlusserklärung annehmen", sagte Lawrow in dem Video. Zugleich erklärte er, dass die Verhandlungen zum Schlussdokument andauerten. Russland dürfte dabei vor allem auf die Formulierungen zu seinem Krieg in gegen die Ukraine schauen. In den G20 steht etwa China als Verbündeter an Russlands Seite.

Westliche Technik

Balis Gouverneur I Wayan Koster erklärte wiederum, dass Lawrow das Krankenhaus verlassen habe und sich in gutem Gesundheitszustand befinde. Er sei für eine Untersuchung im Sanglah-Krankenhaus gewesen, aber sofort wieder entlassen worden.

Lawrows Sprecherin reagierte auch auf eine Diskussion in den sozialen Netzwerken um die im Video sichtbare westliche Technik des Ministers. Erst wies sie empört zurück, dass der Minister eine Uhr des US-Konzerns Apple trage. Als dann ein russischer Kommentator nachhakte, ob das iPhone des Ministers kein Risiko wegen möglicher Zugriffe von Geheimdiensten sei, dankte Sacharowa dafür, dass er sich Sorgen mache um die Sicherheit.

"Aber ich sehe es auch so, dass wir unsere Telefone und Computer selbst hätten entwickeln sollen", sagte Sacharowa. Russische Politiker sehen sich oft in der Kritik, gegen den Westen zu schimpfen, aber seinen technischen Fortschritt zu genießen. (red, APA, 14.11.2022)