Eine große Unbekannte ist auch für die Vienna Insurance Group, wie lange die Inflation anhält.

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Wien – Österreichs größter Versicherer Vienna Insurance Group (VIG) hat in den ersten drei Quartalen bei einem gestiegenen Prämienvolumen mehr verdient. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 9,9 Prozent auf 413,4 Millionen Euro, wie der in vielen Ländern Osteuropas tätige Konzern am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 10,1 Prozent auf 302,4 Millionen Euro. Die Prämien legten um 13,6 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro zu.

VIG spürt höhere Inflation

Das Finanzergebnis sei jedoch um 8,4 Prozent auf 479,2 Millionen Euro gesunken. Grund dafür seien die im zweiten Quartal getroffenen Vorsorgen im Zusammenhang mit dem Exposure an russischen Staats- und Unternehmensanleihen. Nur eine leichte Verbesserung erzielte das Unternehmen bei der für Versicherungen wichtigen Schaden-Kosten-Quote (combined ratio), die auf 95,1 Prozent von 95,2 Prozent sank. Vorstandschefin Elisabeth Stadler sagte, VIG spüre die Auswirkungen der gestiegenen Inflation. "Sie führt unter anderem zu erhöhten Schadenaufwendungen und belastet somit die Entwicklung der combined ratio", sagte sie.

Erstmals nannte VIG auch einen Ausblick für das Gesamtjahr. Das Prämienvolumen sollte bei mindestens zwölf Milliarden Euro liegen und der Vorsteuergewinn über dem Vorjahreswert von 511 Millionen Euro, hieß es. Die Schaden-Kosten-Quote werde bei rund 95 Prozent erwartet. (Reuters, 15.11.2022)