Ein Öltanker nahe Marseille (Symbolbild).

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Dubai/Maskat – Vor der Küste Omans ist ein Öltanker angegriffen worden. Das Schiff sei von einem Geschoß getroffen worden, teilte der Betreiber Eastern Pacific Shipping aus Singapur am Mittwoch mit, ohne sich konkreter zur Art des Angriffs zu äußern. Der Rumpf sei leicht beschädigt worden. Es sei aber kein Öl ausgetreten. Die Besatzung sei unverletzt, erklärte die Reederei, die dem israelischen Milliardär Idan Ofer gehört.

In Schifffahrtskreisen hieß es, dass der Tanker vermutlich von einer Drohne angegriffen worden sei. Die US-Marine bestätigte, dass es einen Vorfall mit einem Frachtschiff im Golf von Oman gegeben habe, nannte aber keine Einzelheiten.

Tanker sollte Gasöl nach Buenos Aires bringen

Die US-Nachrichtenagentur AP hatte zuvor unter Berufung auf einen ranghohen Militär gemeldet, dass der Tanker mit einer Drohne angegriffen worden und die Drohne explodiert sei. Der Tanker war am Montag in Oman ausgelaufen und soll Gasöl zur weiteren Verarbeitung in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires bringen. Der Golf von Oman schließt an den Persischen Golf an. Durch diese Meere führen die wichtigsten Schifffahrtsrouten für die weltweite Ölversorgung.

Israel machte den Iran für den Angriff verantwortlich. Dieser sei mit Drohnen ausgeführt worden, sagte ein israelischer Beamter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Die Drohnen seien vergleichbar mit jenen, die der Iran an Russland für den Einsatz in der Ukraine verkaufe. Der Beamte sprach von einer "iranischen Provokation". Der Vorfall solle die Fußballweltmeisterschaft "stören", die am Sonntag in Katar beginnt.

In den vergangenen Jahren gab es in den Gewässern der Region immer wieder Angriffe auf Tanker, die auch in Zeiten erhöhter regionaler Spannungen mit dem Iran stattfanden. So wurde im Juli 2021 ein Tanker einer israelischen Reederei vor der Küste Omans von einer Drohne angegriffen. Der Iran wies damals Vorwürfe zurück, darin verwickelt zu sein. (APA, 16.11.2022)