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Die Entscheidung der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) gilt als Meilenstein: Das im Labor kultivierte Fleisch des Start-ups Upside Foods mit Sitz in Kalifornien ist das erste, das für den menschlichen Verzehr zugelassen worden ist.

Damit steht der Weg für das Unternehmen frei, Hühnern Stammzellen zu entnehmen und daraus Fleischprodukte mittels Technologie im Labor zu kultivieren – und diese zukünftig auch in Supermarktregalen und Restaurants anzubieten. Die Zulassung für Letzteres steht noch aus, vergeben wird sie vom Landwirtschaftsministerium.

Uma Valeti, Gründer und CEO von Upside Foods zeigt sich erfreut. "Upside ist einen Schritt weiter, um überall auf den Tellern serviert zu werden", schreibt er auf Twitter.

Behörde hat keine weiteren Fragen

Die Lebensmittelbehörde erklärte, sowohl die Produktion als auch das kultivierte Zellmaterial von Upside Foods untersucht und ausgewertet zu haben. Aus der Evaluierung hätten sich "keine weiteren Fragen" zur Sicherheit des kultivierten Hühnerfilets ergeben. "Die Welt erlebt eine Revolution bei Lebensmitteln, und die FDA unterstützt Innovationen in der Ernährungsversorgung", heißt es von Verantwortlichen der Behörde.

Die Genehmigung gilt derzeit nur für kultiviertes Hühnerfleisch von Upside Foods. Die FDA hat aber bereits bekanntgegeben, auch mit anderen Firmen zusammenzuarbeiten, die Fleisch aus Stammzellen produzieren.

Weltweit wird an kultiviertem Fleisch geforscht. Die Produktion im Labor, auch In-vitro-Fleisch genannt, könnte eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen. Derzeit ist die Lebensmittelproduktion für rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen und 70 Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich. Davon geht wiederum ein großer Teil auf das Konto der Fleischproduktion. Laborfleisch soll langfristig einen niedrigeren Klimafußabdruck haben.

Der Markt für Fleischersatz wird derzeit von pflanzlichen Ersatzprodukten, etwa aus Soja oder Erbsenprotein, dominiert. Außer in den USA ist nur in Singapur kultiviertes Fleisch zum Verzehr zugelassen. (jube, pp, 18.11.2022)