Die neuere Managementmode spricht von "Disruption" als definierendem Moment für Erfolg. Wer etablierten Technologien und Geschäftsmodellen zu lange anhängt, kommt unter die Räder. Wer jedoch kühn – und oft brutal – das Bestehende zertrümmert und etwas völlig Neues an seine Stelle setzt, dem gehört die Zukunft. Disruption heißt "Zerstörung" oder "Unterbrechung" und kommt nicht ohne das Zwillingswort "Innovation" aus.

Elon Musk hat sich Twitter um 44 Fantastilliarden gekrallt.
Foto: APA/AFP/FREDERIC J. BROWN/CONSTANZA HEVIA

"Disruptive Innovation" verdrängt die traditionelle Technologie. Wer ein Smartphone benutzt, zu Hause aber noch einen Kassettenrekorder, eine Videokamera oder gar einen Plattenspieler herumliegen hat, weiß, was gemeint ist. Übrigens: Schon der altösterreichische Wirtschaftswissenschafter Joseph Schumpeter sprach vor 100 Jahren von "kreativer Zerstörung".

Elon Musk ist der große Disruptor. Er hat sich Twitter um 44 Fantastilliarden gekrallt und bemüht sich jetzt mit der ihm eigenen manischen Energie, etwas ganz Neues daraus zu machen. Oder es kaputtzumachen. Vorläufig liegt der Schwerpunkt noch mehr auf Disruption als auf Innovation.

Man könnte von einer "Dschingis Khan School of Management" sprechen. Diese spezielle Managementphilosophie (auf Kosten der Belegschaft) tritt häufig bei US-Tech-Milliardären wie Peter Thiel oder eben Elon Musk auf. Wirklich haarig wird es, wenn sie sich dann auch noch für politische Genies halten. (Hans Rauscher, 18.11.2022)