Der ehemalige ÖVP-Bürgermeister und Landtagsabgeordnete fasste in erster Instanz siebeneinhalb Jahre aus.

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Linz – Das Oberlandesgericht Linz hat am Montag das letzte Wort in der Causa um einen wegen Vergewaltigung schuldig gesprochenen oberösterreichischen Ex-ÖVP-Bürgermeister und Landtagsabgeordneten. Er hatte in erster Instanz siebeneinhalb Jahre ausgefasst. Der Schuldspruch ist mittlerweile rechtskräftig, nun geht es noch um das Strafmaß. Für Aufregung hatte zuletzt eine Ehrung des Mannes durch das Land Oberösterreich gesorgt.

Der Ex-Politiker hat zwischen 2014 und 2016 eine Mitarbeiterin zweimal sexuell belästigt, dreimal vergewaltigt und – als sie ihr Schweigen schließlich brach – verleumdet. Nach wie vor leugnet er die Taten und spricht von einer Intrige. ÖVP-Mitglied ist er über Teilorganisationen – der ÖAAB will ihn ausschließen, seine Seniorenbundmitgliedschaft hat er für die Zeit des Strafvollzugs zurücklegt.

"Solidaritätskundgebung" mit 150 Beteiligten

Am Sonntag hatte eine Bürgerinitiative noch einmal zur "friedlichen Solidaritäts-Kundgebung" am Gemeindeplatz seiner oberösterreichischen Heimatgemeinde aufgerufen. Laut Polizeiangaben nahmen 150 Menschen an der Demo teil, um sich für den laut ihrer Meinung nach zu Unrecht Verurteilten stark zu machen. Die Veranstaltung verlief ohne Zwischenfälle, berichtete die Polizei der APA auf Nachfrage.

Unter dem Motto "Im Zweifelsfalle gegen den Angeklagten???" hatte das Komitee am Tag vor der Entscheidung des Oberlandesgerichtes über das Strafmaß noch einmal gegen das Urteil protestiert. Der ehemalige ÖVP-Bürgermeister und Landtagsabgeordnete sei "nie und nimmer" ein Vergewaltiger, wie auf einer Einladung der Bürgerinitiative zu lesen war. (APA, red, 20.11.2022)