Das Schiff sinkt – zumindest in "Monkey Island". Ob das für Twitter auch gilt?

Foto: Terrible Toybox

Der Erfinder von "Monkey Island", Spieldesign-Ikone Ron Gilbert, hat angekündigt, mal eben über das Wochenende eine Alternative zu Twitter unter Elon Musk zu programmieren. Glaubt man dem Hashtag RIPTwitter, ist es ohnehin vorbei mit der meistgeliebten und meistgehassten Plattform.

Jetzt, wo auch Donald Trump dort theoretisch wieder sein Unwesen treiben darf, ist es kein Wunder, dass Alternativen wie Mastodon sich über eine regelrechte Explosion der Nutzerzahlen freuen. So hat der dezentrale Twitter-Klon seine Nutzerzahl binnen weniger Tage beinahe verdoppelt. 489.003 neue Nutzer sind zwar im Vergleich zum Riesen Twitter immer noch bescheiden, zeigen aber, dass die Twitterati nicht mehr zufrieden sind auf einer Plattform, die von einem sprunghaften Milliardär als Spielplatz angesehen wird.

Gilbert: "Mastodon ist ein Zugunglück"

Aber auch Mastodon hat seine Tücken: Das Interface gilt als sperrig, und viele Funktionen sind nicht selbsterklärend. Das stört auch Ron Gilbert, den Entwickler und Erfinder von "Monkey Island", "Monkey Island 2: LeChuck's Revenge" und "Return to Monkey Island". Er verglich Mastodon wenig schmeichelhaft mit einem Zugunglück.

"Mein einziges Problem mit Mastodon ist die Benutzeroberfläche, sie ist sehr unintuitiv. Ich habe beobachtet, wie sehr technisch versierte Leute nicht in der Lage waren, offensichtliche Dinge zu tun (wie Leuten zu folgen). Es lässt sich leicht beheben, indem sie jemanden hinzuziehen, der sich wirklich mit UI-Design auskennt."

Deshalb hatte Gilbert eine Idee: "Jemand sollte einen Klon von Twitter programmieren, nichts Aufregendes, genau wie Twitter", sinnierte der Spieledesigner, nur um dann gleich die Zügel selbst in die Hand zu nehmen: "Ich kann Python (eine Programmiersprache, Anm.), ich werde sehen, was ich am Wochenende zaubern kann", kündigte Gilbert wohl nicht ganz ernst gemeint an. Nachsatz: "Laut Musk ist es nicht so schwer und braucht nicht viele Leute." Man darf gespannt sein: Ob Gilbert seine Twitter-Alternative dann auch "Melee Island" nennt, ist noch nicht bekannt. (red, 21.11.2022)