In Österreich ist die Käfighaltung von Legehennen als einzigem EU-Land seit 2020 verboten. Trotzdem stammen viele Eier von Hühnern aus Käfighaltung. Sie reisen vorzugsweise in flüssiger Form mit dem Tankwagen ein und landen in Fertigprodukten. Über etwa die Hälfte der Eier, die wir essen, haben wir keine Kontrolle.

Ähnlich ist das mit dem Strom. Auch wenn wir einen Liefervertrag mit hundert Prozent erneuerbarer Energie haben, ist es unmöglich, dass immer alles von Wind, Sonne oder Wasser kommt. In der sogenannten Dunkelflaute, auf die wir jetzt jahreszeitlich zusteuern, gibt es einfach zu wenig Wind, zu wenig Sonne und auch zu wenig Wasser in den Flüssen, um Österreich lückenlos mit Strom aus regenerierbaren Quellen zu versorgen.

Im Winter ist die Sonneneinstrahlung zu Mittag nur circa ein Drittel des Höchstwertes im Sommer.
Foto: Siu Chiu

Vor allem in den Monaten Jänner und Februar kommt es tageweise zu einer starken Verringerung der Leistung von Fotovoltaik- und Windkraftanlagen, weil es so finster ist, weil so viel Nebel ist, weil kein Wind weht.

Die unsichere Liefer- und Preissituation beim Erdgas lässt einigermaßen nervös auf dieses Phänomen blicken. Deshalb aber die gesamte Ökologisierung der Energieerzeugung infrage zu stellen wäre wohl auch die falsche Reaktion.

Der Preis für Erdgas ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 30% gestiegen.
Foto: Christian Grube

Im Gegenteil, bereits eingeleitete Anstrengungen in Richtung sicherer und lückenloser regenerativer Energieversorgung müssen weiter intensiviert und alternative Energieträger forciert werden. Wasserstoff, E-Gas, E-Fuels, Batteriespeicher (Autoflotten). Keiner wird sich gegen den anderen durchsetzen, denn wir werden alle brauchen. (Rudolf Sakrics, 25.11.2022)