Aktion der "Letzten Generation" in Graz Anfang November.

Foto: Alexander Danner

Linz – Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe Letzte Generation haben sich Montagfrüh in Linz an der Hauptstraße festgeklebt. Sie forderten "endlich sinnvolle Sparmaßnahmen" in der Umwelt- und Energiekrise, allem voran Tempo 100 auf Autobahnen, wie sie in einer Aussendung mitteilten. Laut Polizei waren fünf Aktivisten vor Ort, drei hätten sich festgeklebt. Der Bereich vor dem Neuen Rathaus werde geräumt, der Einsatz war in der Früh noch im Laufen.

"Tempo 100 auf der Autobahn kostet nichts und erspart uns jedes Jahr 180 Millionen Liter Sprit und 460.000 Tonnen CO2", kritisierte Aktivistin Jelena Saf das Zögern der Bundesregierung bei Klimamaßnahmen. "Ist es wirklich notwendig, dass sich Menschen an die Straße kleben, damit unser Überlebensrecht endlich ernst genommen wird? Wir haben alles andere versucht, und es hat nicht funktioniert", verteidigte ihr Mitstreiter Jacob Ranftl die Aktion und forderte ein Klimaschutzgesetz.

Ausweitung der Proteste

Die Aktion in Linz war die erste in Oberösterreich. Nachdem die Umweltgruppe in Wien mehrmals den Morgenverkehr – zumeist an einem Montag – lahmgelegt hat, trägt sie diese Form von Protest seit einiger Zeit in die Bundesländer. Dabei kleben ihre Mitglieder ihre Hände mit Superkleber an die Straße, um in zentraler Lage den Verkehr zu blockieren. So wollen sie auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Für Diskussionen sorgen sie auch immer wieder damit, dass sie sich neben Museumsgegenstände kleben oder Bilder – genau genommen bewusst nur das Schutzglas davor – mit Farbe oder Lebensmitteln bewerfen.

Der Name der Gruppe, die keine fixe Anzahl von Mitgliedern hat, bezieht sich ihren Angaben zufolge darauf, dass sie die erste Generation sei, die den beginnenden Klimakollaps spüre, und gleichzeitig die letzte, die ihn noch aufhalten könne. (APA, red, 21.11.2022)