Sie gelten in Zeiten des Klimawandels und der "Flugscham" als die Alternative für Kurzstreckenflüge: Hochgeschwindigkeitszüge. Bemühungen, einschlägige Züge und die entsprechenden Strecken zu bauen, gibt es aber schon länger: Bereits seit den 1980er-Jahren wurden in Europa und Asien Milliarden in neue Hochgeschwindigkeitsstrecken mit hoher Kapazität investiert. Vorreiter dabei waren der japanische Shinkansen und der französische TGV (Train a Grand Vitesse).

Doch China holt auf: In den letzten zehn Jahren hat sich das Land zum unbestrittenen Weltmarktführer entwickelt und ein 38.000 Kilometer langes Eisenbahnnetz gebaut, das fast jeden Winkel des Landes erreicht, wie unter anderem bei CNN nachzulesen ist. Spanien, Deutschland, Italien, Belgien und England sind dabei, das europäische Netz zu erweitern, und weitere Länder werden voraussichtlich bis 2030 folgen.

10. Haramain-Hochgeschwindigkeitsbahn (Saudi-Arabien)

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Die saudi-arabische Haramain High-Speed Railway (HHR) verbindet seit 2018 die heiligen Städte Mekka und Medina mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometer pro Stunde. Mit 35 in Spanien gebauten Talgo-Zügen, die speziell für den Betrieb in der Wüste bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius modifiziert wurden, dauert die 450 Kilometer lange Strecke nur zwei Stunden. Mit dem Auto dauert die Fahrt bis zu zehn Stunden.

9. Trenitalia ETR 1000 (Italien)

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Die Hochgeschwindigkeitszüge Frecciarossa der italienischen Staatsbahn wurden 2017 als Antwort auf einen neuen privaten Konkurrenten eingeführt, ist bei CNN zu lesen. Ausgelegt auf eine Geschwindigkeit von 400 Kilometer pro Stunde sind die stromlinienförmigen, 10.000 PS starken Züge im täglichen Personenverkehr mit maximal 300 Kilometer pro Stunde unterwegs. Sie verbinden Turin, Mailand und Venedig mit Bologna, Florenz, Rom und Neapel.

8. KTX (Südkorea)

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Seit dem Start der Strecke Seoul-Busan im Jahr 2004 können KTX-Züge mit bis zu 330 Kilometer pro Stunde fahren, obwohl die übliche Höchstgeschwindigkeit 305 Kilometer pro Stunde beträgt. Die KTX-I-Züge der ersten Generation, die auf französischer TGV-Technologie basieren, haben die Fahrzeit zwischen Seoul und Busan von über vier Stunden auf nur noch zwei Stunden und 15 Minuten halbiert.

7. AVE S-103 (Spanien)

Spanien trat 1992 mit der aus Frankreich importierten TGV-Technologie in den Hochgeschwindigkeitsclub ein. Seitdem hat das Land seine eigenen superschnellen Züge entwickelt und das längste Netz von Fernverkehrsstrecken in Europa gebaut, das von Madrid nach Sevilla, Malaga, Valencia, Galicien und Barcelona führt. AVE, die Abkürzung für Alta Velocidad Espana, verkehrt im kommerziellen Betrieb normalerweise mit einer Höchstgeschwindigkeit von 310 Kilometer pro Stunde.

6. "Al Boraq" (Marokko)

Im November 2018 wurde die erste und bisher einzige Hochgeschwindigkeitsbahn Afrikas eröffnet, die die Hafenstadt Tanger mit Casablanca in Marokko verbindet. Die nach einem Fabelwesen "Al-Boraq" genannte Strecke ist die erste Phase des geplanten 1.500 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsnetzes des Landes, wie CNN berichtet. Die in Frankreich gebauten Doppelstock-Elektrozüge vom Typ TGV Euroduplex verkehren mit Geschwindigkeiten von bis zu 320 Kilometer pro Stunde auf einer 186 km langen Strecke zwischen Tanger und Kenitra.

5. JR East E5 (Japan)

Der Startschuss für das Wettrennen um die schnellste Eisenbahn der Welt fiel 1964 in Japan. Damals wurde mit dem Tōkaidō Shinkansen der erste Zug vorgestellt, der eine Geschwindigkeit von über 200 Kilometern pro Stunde erreichen konnte. Auch heute noch sind die Japaner auf diesem Gebiet führend. Während die meisten Shinkansen derzeit mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300 Kilometer pro Stunde fahren, erreichen die E5 "Bullet Trains" von Japan Railways East (JR East) auf dem Tohoku Shinkansen, der von Tokio nach Shin-Aomori fährt, eine Geschwindigkeit von bis zu 320 Kilometer pro Stunde.

4. TGV (Frankreich)

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Der TGV (Train a Grand Vitesse) gilt als Pionier der Hochgeschwindigkeitstechnologie. Das erste Hochgeschwindigkeitsnetz Europas ist immer noch das bekannteste und erfolgreichste, das weit über Frankreichs Grenzen hinausreicht. Hochgeschwindigkeitsstrecken verlaufen von Paris nach Lyon, Marseille, Bordeaux, Nantes, Straßburg, Lille, Brüssel und London, die Züge sind auf einigen Strecken bis zu 320 Kilometer pro Stunde schnell. In den letzten 40 Jahren haben sich die Züge im Zuge der Erweiterung des Netzes über mehrere Generationen hinweg weiterentwickelt.

3. ICE3 (Deutschland)

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Der schnellste Intercity Express (ICE) rast mit 330 Kilometern pro Stunde auf der 180 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln–Frankfurt dahin. Die Fahrtzeit zwischen den beiden Städten hat sich damit auf nur 62 Minuten verkürzt. Die normale Betriebsgeschwindigkeit beträgt 300 Kilometer pro Stunde, aber die ICE3 dürfen bei Verspätungen bis zu 330 Kilometer pro Stunde schnell fahren. Bei Testfahrten wurde gar eine Höchstgeschwindigkeit von 368 Kilometer pro Stunde erreicht.

2. CR400 'Fuxing' (China)

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China verfügt nicht nur über das längste Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt, sondern auch über die schnellsten fahrplanmäßigen Züge der Welt. Die CR400 "Fuxing"-Züge etwa fahren mit einer kommerziellen Höchstgeschwindigkeit von 350 Kilometer pro Stunde, haben aber bei Tests schon 420 Kilometer pro Stunde erreicht. Die schnellsten CR400-Varianten werden derzeit auf den Hauptstrecken Peking–Schanghai–Hongkong und Peking–Harbin eingesetzt.

1. Schanghai Maglev (China)

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Der schnellste öffentliche Zug der Welt schwebt auf Magneten (Magnetic Levitation) und verbindet den Schanghaier Flughafen Pudong mit dem Bahnhof Longyang Road im Stadtzentrum. Der Maglec erreicht eine kommerzielle Höchstgeschwindigkeit von 460 Kilometern pro Stunde. Die 30 Kilometer lange Strecke wird in nur siebeneinhalb Minuten zurückgelegt. (red, 22.11.2022)