Rund sechs Prozent der Bevölkerung ernähren sich vegetarisch oder vegan, noch viel mehr Menschen wollen aber öfter auf Fleisch verzichten. Das haben fast alle Fastfood-Lokale erkannt, die mittlerweile Burger aus Erbsenprotein und Leberkäse aus Kartoffeln auftischen.

Melanie Raidl, Magdalena Pötsch und Franziska Zoidl (von links) rückten für den Test aus, die Foodbloggerin Vegans Vie, die anonym bleiben möchte, half mit ihrer Expertise.
Foto: Heribert Corn

Aber schmeckt das? Drei vegan lebende STANDARD-Redakteurinnen haben sich mit Foodbloggerin "Vegans Vie" durchgekostet.

Kebab bei Türkis

Bei Türkis setzt man auf Erbsen-, Hafer- und Sonnenblumenprotein.
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Bei der Wiener Kebab-Kette gibt es probeweise Kebab "mit ohne alles", demnächst soll es die Variante bei allen 16 Standorten geben. Statt Fleisch kommt Planted Chicken aus Erbsenprotein ins Fladenbrot.

Aussehen: 3 von 5 Punkten

Geschmack: 4 von 5 Punkten

Ähnlichkeit zum Original: 2 von 5 Punkten

Fazit: Fleischersatz und Zwiebeldosis haben gepasst, einzig die typische Ladung Joghurtsauce wurde in der veganen Form ersatzlos weggelassen. Daher: leckerer orientalischer Imbiss, aber am Ende doch kein würdiger Kebab-Ersatz.

Whopper bei Burger King

Bei Burger King gibt es altbekanntes Soja- und Weizenprotein.
Foto: Standard

Auch Burger King springt auf den veganen Zug auf und hat nun eine rein pflanzliche Filiale beim Wiener Westbahnhof. Den Whopper mit Patty auf Basis von Soja, Weizen, Pflanzenöl, Kräuter und Zwiebeln gibt es mittlerweile aber in allen Filialen.

Aussehen: 4 von 5 Punkten

Geschmack: 4 von 5 Punkten

Ähnlichkeit zum Original: 5 von 5 Punkten

Fazit: Würde auch Fleischtigern schmecken! Die rauchige Note des Laberls in Kombination mit dem perfekten Mayonnaise-Ersatz überzeugt.

Spicy-Tuna-Baguette bei Nordsee

Nordsee bietet Fisch aus Sojaeiweiß.
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Beim Fischriesen gibt es viele vegetarische Optionen, bei veganen muss man etwas genauer hinschauen. Der Fake-Thunfisch ist hier aus Soja.

Aussehen: 5 von 5 Punkten

Geschmack: 2 von 5 Punkten

Ähnlichkeit zum Original: 2 von 5 Punkten

Fazit: Den "Fisch" hat man am Geruch, aber nicht am Geschmack erkannt. Fehlendes Aroma wurde mit einer Riesenladung Chili übertüncht. Dunkles Weckerl und Rotkraut haben unsere Fastfood-Gelüste nicht gestillt.

Leberkäsesemmel bei Die Pflanzerei

Der Leberkäse wird aus Kartoffeln, Roten Rüben und Erbseneiweiß hergestellt.
Foto: Standard

In vielen Billa-Filialen gibt es bereits pflanzlichen Leberkäse – aus Kartoffeln, roten Rüben und Erbseneiweiß – in drei Ausführungen vom österreichischen Start-up Die Pflanzerei.

Aussehen: 3 von 5 Punkten

Geschmack: 3 von 5 Punkten

Ähnlichkeit zum Original: 4 von 5 Punkten

Fazit: Optisch stimmig, Erinnerungen an durchzechte Nächte werden wach. Aber die Nostalgie wird gebremst, den fehlenden Geschmack muss man mit viel Senf und Gurkerl wettmachen.

Meatless Chicken Teriyaki bei Subway

Subway setzt auch auf Soja.
Foto: Standard

Beim Fastfood-Riesen gab es schon lange vegetarische Optionen auf Gemüsebasis, mittlerweile gibt es auch den Fleischersatz aus Sojaprotein und eine vegane Käsealternative.

Aussehen: 3 von 5 Punkten

Geschmack: 5 von 5 Punkten

Ähnlichkeit zum Original: 5 von 5 Punkten

Fazit: Das Subway-Prinzip: ein Weckerl bis oben hin befüllen und dann zusammenquetschen. Das funktioniert auch pflanzlich und bietet viele unterschiedliche Aromen. Das Ganze schaut nicht unbedingt Insta-worthy aus, stillt unseren Fastfood-Gusto im Test aber am besten! (Magdalena Pötsch, Melanie Raidl, Franziska Zoidl, 22.11.2022)

Video: Wie vegan is(s)t Österreich?
DER STANDARD