Unter anderem der Bedarf an Eiern sei stark gesunken, rechnet die Ama vor.

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Wien – Die österreichischen Haushalte haben in den ersten drei Quartalen 2022 um knapp ein Prozent weniger im Lebensmitteleinzelhandel ausgegeben als im Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 sind die Ausgaben allerdings um 13 Prozent gestiegen. Mengenmäßig befinde sich der Konsum auf dem damaligen Niveau und um rund neun Prozent unter der Menge des Vorjahreszeitraums, heißt es in der Rollama, der Auswertung von Haushaltsausgaben durch die Agrarmarkt Austria (Ama).

Basis der Rollama-Auswertungen sind Aufzeichnungen von 2.800 heimischen Haushalten über ihre Einkäufe im Lebensmitteleinzelhandel. Die Rollama-Daten umfassen die Warengruppen Fleisch und Geflügel, Wurst, Milch und Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse, Erdäpfel, Eier, Tiefkühlprodukte, Fertiggerichte, aber nicht Brot und Gebäck.

Überdurchschnittliche Preissteigerungen bei Lebensmitteln

Fast alle der in der Auswertung untersuchten Produkte verzeichneten Preissteigerungen in den ersten drei Quartalen. Im September 2022 lagen die Preissteigerungen mit 12,8 Prozent über der allgemeinen Inflationsrate von 10,7 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum gab es die kräftigsten Steigerungen laut Rollama bei Butter und Margarine (plus 32,1 Prozent), Milch und Milchprodukten (18,8 Prozent), Käse (17,3 Prozent) und Eiern (15,8 Prozent). Am wenigsten (plus 6,9 Prozent) sind die Preise für Wurst und Schinken gestiegen.

Wegen steigenden Preisen haben die österreichischen Haushalte heuer von Jänner bis September auch weniger oft eingekauft. Vor allem der Bedarf an Milch, Eiern und Gemüse ist laut der Auswertung in den ersten drei Quartalen besonders stark gesunken. Umsatzzuwächse konnten nur in wenigen Warengruppen wie bei Butter und Eiern erzielt werden.

Bio-Anteil auf dem Höchststand

Weiterhin steigend ist die Nachfrage nach Bioprodukten im Lebensmitteleinzelhandel. Der Anteil der Ausgaben für Bioprodukte erreichte in den ersten drei Quartalen einen neuen Höchstwert von 11,6 Prozent. Im Jahr 2021 lag der Anteil bei 11,3 Prozent. Ungebrochen sei die Nachfrage nach Bioprodukten laut Rollama bei Obst und Gemüse, während sie bei Eiern sinkt. (APA, 21.11.2022)