Claudia Kottal ist Schauspielerin. Bekannt wurde sie durch die ORF-Satiresendung "Wir Staatskünstler". Ab Februar 2023 wird sie im Kinofilm "Griechenland" zu sehen sein.
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Claudia Kottal: "Die Ringe geben mir das Gefühl, dass meine Liebsten bei mir sind"

Bei wichtigen Veranstaltungen oder Gesprächen trägt Claudia Kottal ihre Ringe, um daraus Kraft zu schöpfen

"Ich habe schon länger keinen richtigen Glücksbringer mehr, aber die Angewohnheit, zu speziellen Anlässen meine Ringe zu tragen. Ich habe viele mit den unterschiedlichsten Bedeutungen, die kann ich gar nicht alle gleichzeitig tragen. Einen uralten von meiner Oma, einen von meiner Mama aus Roségold, meinen Ehering oder einen Flohmarktfund. Den habe ich auf meiner ersten Berlinreise gekauft. Für mich hat Berlin immer Freiheit bedeutet und zu sich selbst zu stehen.

Ich trage die Ringe bei Veranstaltungen oder wichtigen Gesprächen. Immer dann, wenn ich das Gefühl habe, ich brauche Kraft. Sie geben mir Sicherheit und lassen mich spüren, dass alle bei mir sind. Es ist ein Gefühl der Verbundenheit und Einheit. Im Alltag stören sie mich schnell, und ich habe zu große Angst, sie zu verlieren.

Ich denke fast jeden Tag daran, wie viel Glück ich habe. Ich bin in einem Land geboren, in dem ich so sein darf, wie ich bin, in dem ich mich frei bewegen kann. Das Glück suche ich in den kleinen Details des Alltags. Man muss sich darauf besinnen, wie viel Gutes schon im Moment liegt. Das ist wie Meditation. Wenn man sieht, was gerade da ist, und das annehmen kann. Das ist das größte Glück." (Judith Steinkellner)


"Mozart hat mir schon viele glückliche Momente beschert"

Der Künstler Johannes Glück besitzt ein paar alte, aber nicht wertvolle Partituren, die ihm viel bedeuten

Johannes Glück, Jahrgang 1975, ist Universalkünstler (Schauspieler, Kabarettist, Sänger, Autor, Komponist ...). Zuletzt schuf er mit Giovanni Remonato die Opera buffa "L’officina de l’amore".
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Es gibt da ein paar alte Mozart-Partituren in meinem Besitz, die ich als Glücksbringer bezeichnen würde. Ich habe die Ausgaben vom kanadischen Dover-Verlag erstanden, weil die recht günstig, aber groß genug zum Spielen sind. Viel angenehmer zu lesen als diese Taschenausgaben.

Die Partituren bedeuten mir viel, obwohl der materielle Wert gering ist. Ich fand nicht gleich zu Mozart, musste mir den Zugang erarbeiten. So richtig entdeckt habe ich ihn erst mit 18 Jahren. Ich liebe vor allem seine späten Klavierkonzerte.

Meine Mutter war Musiklehrerin, hat Klavier gespielt, gesungen und mir das Rüstzeug als Musiker mitgegeben. Vermutlich hängt meine aktuelle Begeisterung für die Partituren aber auch damit zusammen, dass ich gerade eine Opera buffa geschaffen habe. Die ist geschrieben wie ein Musical, sehr unterhaltsam und voll schöner Musik. Ich habe mich dafür sehr viel mit dem Schönen auseinandergesetzt, in der Musik bin ich generell ein Ästhet. Ich merke auch, dass es sich positiv auf mein Leben auswirkt, wenn ich mich mit schönen Dingen befasse.

Die Mozart-Partituren haben mir schon viele glückliche Momente beschert – hoffentlich bringen sie mir auch in Zukunft Glück, und die Oper wird ein Erfolg." (Sascha Aumüller)


Evelyn Vysher: "Die Buddhas sind Ankerpunkte für mich"

Die Moderatorin der Lottoziehung, Evelyn Vysher, findet ihr Glück im Innehalten und Sichspüren

Evelyn Vysher ist Moderatorin, Sängerin und Yogalehrerin. Sie moderiert mit kurzer Unterbrechung schon seit 19 Jahren die Lottoziehung im ORF. Ein glücklicher Zufall, meint sie.
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"Meine Buddhafiguren sind keine klassischen Glücksbringer, doch sie begleiten mich schon lange. Ich unterrichte auch Yoga, und für mich symbolisiert die Pose des sitzenden Buddhas mit geschlossenen Augen ein Innehalten, ein In-sich-Hineinspüren. Ich bin viel unterwegs, moderiere, unterrichte, mache Musik, sodass ich manchmal das Gefühl habe, mich selbst zu überholen. Die Buddhas sind dann Ankerpunkte für mich, um Ruhe zu geben und bewusst zu atmen. Mittlerweile habe ich eine Sammlung, in jedem Raum mehr als einen. Einer, den ich besonders mag und den ich immer bei Yogavideos dabeihatte, ist gebrochen, als die Jalousie draufgefallen ist. Aber ich möchte ihn nicht weggeben, es muss nicht alles perfekt sein.

Wenn ich auf Reisen einen Buddha bei mir habe, gibt er mir ein gewohntes Umfeld und hilft mir, ganz bei mir zu sein. Denn Glücksmomente sind die, wenn man sich spürt. Klar erzeugt ein gutes Honorar im Moment Glücksgefühle, und wenn ich an Familien denke, die angesichts der Teuerung verzweifeln, dann kann ein Geldregen beim Lotto schon wirklich Glück bedeuten. Persönlich macht mich auch glücklich, wenn ich eine Yogastunde halte, und am Ende sagt wer: ‚Das war genau das, was ich jetzt gebraucht habe.‘" (RONDO Exklusiv, Petra Eder, 29.12.2022)