Die Verbraucherorganisation Foodwatch sucht den "Werbeschmäh des Jahres 2022"

Foto: Foodwatch

Wien – Die Österreicherinnen und Österreicher können ab sofort für den dreistesten Werbeschmäh des Jahres voten. Die Wahl dazu startete die Verbraucherorganisation Foodwatch online, um aus fünf Marketing-Tricks den ärgerlichsten zu finden. Zur Abstimmung stehen Produkte, die Foodwatch Österreich in den vergangenen Monaten bereits zum "Werbeschmäh des Monats" gekürt hat. Der Gewinner wird von der Organisation Mitte Dezember mit einem Preis "ausgezeichnet".

Ins Rennen gehen die Marken und Produkte Merci, Ovomaltine, Dreh und Trink, Mazola Maiskeimöl und Beauty Sweeties Fruchtgummi Häschen. Bei Merci wurde die gigantische Preissteigerung mit der Großpackung kritisiert. Die 400 Gramm kosten auf den Kilopreis gerechnet um bis zu 61 Prozent mehr als die normale 250-Gramm-Packung. Auch Ovomaltine hat in den vergangenen Monaten klammheimlich die Füllmenge um zehn Prozent verringert, kritisierten die Konsumentenschützer. Durch die Verringerung der Füllmenge und einen zusätzlichen Preisaufschlag werden Verbraucherinnen und Verbraucher gleich doppelt zur Kasse gebeten.

Zucker und Zusatzstoffe

In dem Erfrischungsgetränk Dreh und Trink, das perfekt für Kinderhände und Kinderaugen gemacht ist, steckt viel zu viel Zucker. Die bunten Flaschen ködern Kinder mit Comic-Tieren. Laut WHO sollte ein so zuckerhaltiges Getränk aber nicht für Kinder beworben werden. Mazola Maiskeimöl führt die Konsumentinnen und Konsumenten laut Foodwatch in die Irre, indem es vorgibt, ein rot-weiß-rotes Produkt zu sein. In Wahrheit stammt der darin enthaltene Mais aus allen möglichen EU-Ländern, Österreich ist nur eines von vielen. Die Beauty Sweeties Fruchtgummi Häschen werben mit einem grünen stilisierten Blatt, auf dem "Natur pur" zu lesen ist. Käuferinnen und Käufer des Produkts erwarten sich bei so einer Bewerbung ein Lebensmittel ohne Zusatzstoffe. Tatsächlich enthalten die Fruchtgummi Häschen aber jede Menge Zusatzstoffe.

Die Supermarktregale sind laut Foodwatch voll von Lebensmitteln, die oft nicht halten, was sie versprechen. Versteckte Preiserhöhungen, Etikettenschwindel und irreführende Werbeversprechen erschweren den Konsumentinnen und Konsumenten das Einkaufen. Sowohl das EU-Lebensmittelrecht als auch das österreichische Lebensmittelrecht besagen, dass man weder durch Werbung noch durch die Aufmachung von Produkten in die Irre geführt werden dürfe. Die Realität sehe anders aus, meinte die Organisation. (APA, 22.11.2022)