Istanbul/Damaskus – Seit dem Wochenende lässt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Angriffe gegen Stellungen der syrischen Kurdenmiliz YPG und der kurdischen Arbeiterpartei PKK im Norden Syriens fliegen – so auch am Donnerstag den fünften Tag in Folge, als mehrere Dörfer beschossen wurden, unter mithilfe von Drohnen.

Recep Tayyip Erdoğan: "Die Operationen, die wir mit unseren Flugzeugen, Kanonen und bewaffneten Drohnen führen, sind erst der Anfang."
Foto: IMAGO/Turkish presidency

Auch ein Militärstützpunkt der syrischen Regierungskräfte in der Nähe von Kobane soll bombardiert worden sein. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht – darüber informierte laut Nachrichtenagentur dpa die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte – unabhängig ließen sich diese Reports vorerst nicht verifizieren.

"Das ist erst der Anfang"

Ebenfalls seit Tagen rechnet man in der Region mit dem Beginn einer türkischen Bodenoffensive. Eine solche hatte Erdoğan am Mittwoch indirekt angesprochen: "Die Operationen, die wir mit unseren Flugzeugen, Kanonen und bewaffneten Drohnen führen, sind erst der Anfang."

Die Entwicklungen erinnern an 2019, als der türkische Präsident schon einmal davon sprach, eine "Puffer-Zone" entlang der türkisch-syrischen Grenze installieren zu wollen, um die Türkei vor dem Eindringen von "Terroristen" zu schützen. Solche macht die türkische Regierung für den Bombenanschlag in Istanbul vor knapp zwei Wochen verantwortlich. (gian 24.11.2022)