Lothar (Peter Simonischek, re.) sucht in Folge eins mit seiner Freundin Madison (Alice Dwyer, Mitte) die Praxis seines Sohns Klaus Kranitz (Jan Georg Schütte, li.) auf.

Foto: NDR/ARD Degeto/Thomas Leidig

Jan Georg Schütte hat es wieder getan. Der deutsche Regisseur und Schauspieler verkörpert in neuen Folgen erneut den Paartherapeuten Klaus Kranitz, der seinen Klientinnen und Klienten verspricht: "Kranitz – Bei Trennung Geld zurück". Für eine Pauschale von 1.500 Euro und in drei Sitzungen will er Pärchen schnell und pragmatisch neuen Liebesschwung verleihen. Was ihm auch – freilich mit oft moralisch fragwürdigen Methoden – gelingt.

Doch in der zweiten Staffel der ARD-Serie bringt er Liebeswillige nicht nur auf der Couch wieder zusammen, er steigt ins Onlinegeschäft ein. Mit der neuen Dating-App "Krating" (steht für Kranitz und Dating) will er auch via Internet Menschen auf ihrer Suche nach ihrer besseren Hälfte ausnehmen.

Auftragskiller Manni, gespielt vom großartigen Bjarne Mädel

Wie schon in Staffel eins ist auch der befreundete Auftragskiller Manni, großartig gespielt von Bjarne Mädel, mit an Bord. In vier Folgen (zu sehen schon jetzt in der ARD-Mediathek, ab Mittwoch, 22.30 Uhr, linear im NDR) wird da wieder so klug und witzig improvisiert, dass es eine echte Freude ist. Schüttes Konzept – die Mischung aus vorgegebenen Handlungssträngen und improvisierten Dialogen – geht auch diesmal auf.

Dabei ist es nicht nur lustig mit und bei Klaus Kranitz. Auch er ist verletzlich und hat seine Packerln aus der Vergangenheit zu tragen, und die sind nicht gerade leicht. Gleich in Folge eins besucht ihn Papa Lothar (Peter Simonischek), der nie da war und dem seine Karriere als Bonobo-Forscher wichtiger war als der Sohn. Aber es wäre nicht Kranitz, wenn er nicht das Problem seines Vaters aufblatteln würde.

In den weiteren Episoden geht es um ein schräges Mutter-Sohn-Verhältnis, um Identitätssuche und auch um Freund Manni, in dessen Brust zwei Seelen wohnen. Sehr lustig! (Astrid Ebenführer, 28.11.2022)